Adina Nanu begibt sich „Auf Dürers Spuren“

Das Buch wurde aus dem Rumänischen von Valentina Lisov Schuster übersetzt

Adina Nanu: „Auf Dürers Spuren“. Aus dem Rumänischen von Valentina Lisov Schuster. Editura CD Press, Bucureşti, 2015, ISBN 978-606-528-273-5

Adina Nanu hat sich ganz besonders um die Geschichte der Kostüme und Trachten in Rumänien als Sammlerin, aber auch als Wissenschaftlerin, verdient gemacht (u. a. „Artă, Stil, Costum“, erschienen in zweiter, ergänzter Auflage bei Ed. Noi Mediaprint 2008). Darüber hinaus ist sie Professorin an der Akademie der Künste in Bukarest und Autorin zahlreicher Abhandlungen über Kunstgeschichte. In dieser Eigenschaft hat sie sich auch mehrfach mit Albrecht Dürer befasst, sowohl in biografischer als auch kunstgeschichtlicher Hinsicht. Einen besonderen biografischen Ansatz verfolgte sie in ihrer Publikation „Auf Dürers Spuren“ – zunächst auf Rumänisch 1976 erschienen –, dessen deutsche Übersetzung nun hier vorliegt. Das Buch wurde vom Regionalforum Altreich des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien veröffentlicht.

Laut eigenem Bekunden sah sich Adina Nanu hierzu auf Drängen eines ehemaligen siebenbürgischen Studenten veranlasst, dieses nun über 40 Jahre alte Werk nach geringfügiger Aktualisierung ins Deutsche übertragen zu lassen, da ihre These, die Vorfahren Albrecht Dürers seien Siebenbürger Sachsen, sicher auf das Interesse auch einer deutschsprachigen Leserschaft stoßen könnte.

Dieser These sind nun vor allem die ersten Kapitel „Das heraldische Tor“, „Großwardein (Oradea)“ und „Albrecht Dürer der Ältere“ gewidmet. Sporadisch werden auch immer wieder Verweise auf die wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zwischen Siebenbürgen und Nürnberg eingeflochten, so in dem Kapitel über die Holzschnittfolge „Apokalypse“ (VI), in dem die Beziehungen des Taufpaten und Geschäftspartners Albrecht Dürers, des Buchdruckers und -händlers Anton Koberger zu Siebenbürgen thematisiert werden. Desgleichen wird in dem Kapitel über Dürers Buch „Befestigungslehre“ (XV) postuliert, dass die siebenbürgischen Kirchenburgen Dürer als Vorbild gedient haben könnten.

Die übrigen Kapitel befassen sich sowohl mit dem Lebenslauf als auch an ausgesuchten Beispielen mit dem künstlerischen und wissenschaftlichen Werk Albrecht Dürers des Jüngeren, wobei zum besseren Verständnis Exkurse über geschichtliche Hintergründe, wie etwa zu den Bauernkriegen oder zur italienischen und niederländischen Malerei, eingefügt sind.

Mit der Übertragung ins Deutsche müsste sich dieses Buch mit einer Fülle an historisch-biografischen, kunsthistorischen, wissenschaftlichen oder auch populärwissenschaftlichen Publikationen messen, die bis in die jüngste Zeit veröffentlicht wurden. Ein genauer Vergleich würde aber sicher den Rahmen dieses Artikels sprengen, sodass ich mich hier nur auf das Alleinstellungsmehrmal, das der mutmaßlichen Herkunft seiner Familie, beschränken möchte. Vorab jedoch noch ein paar Bemerkungen zu einigen Formalia.

Über weite Strecken ist die Übertragung ins Deutsche recht gut gelungen und der Text liest sich durchaus anschaulich, aber bisweilen unterlaufen doch arge Schnitzer (siehe z. B. S. 11 vorletzter Absatz), ganz abgesehen davon, dass die hier erwähnten Bewohner des rheinischen Städtchens Düren nicht „Dürer“, sondern „Dürener“ heißen. Bedingt vielleicht durch die Überarbeitung, sind die Endnoten bisweilen doch arg durcheinandergeraten. So ist das Vorwort mit einer einzigen Fußnote versehen. Allerdings finden sich im Anhang unter Endnoten sechs Einträge zu dem Vorwort, die sich nicht zuordnen lassen.

Bei den Kapiteln IX, X, XII (XI ohne Fußnote) sind die Endnoten durchlaufend nummeriert, während im Text der Kapitel X und XII die Zählung jeweils wieder bei 1) beginnt. Das etwas Unentschlossene, das so zwischen wissenschaftlichem Anspruch und populärwissenschaftlicher Durchführung Schwankende, wird deutlich, wenn man den Aufbau der Bibliografie betrachtet. Wissenschaftlich hätte hier eine Unterscheidung zwischen Quellen und Sekundärliteratur erscheinen müssen. Sind die ersten Einträge hier so gemeint? Im Text wird nicht deutlich, woher die Quellen stammen.

Diese Bemerkung mag kleinlich erscheinen, aber angesichts der doch ungewöhnlichen Thesen würde man gerne Belege in Form von Quellenangaben bzw. Zitaten zur Überprüfung des Gesagten nachvollziehen können, was hier jedoch bisweilen durch diese Handhabung der Zitate erschwert wird.

Bevor ich inhaltlich in geraffter Form die Vermutungen und Gedankengänge von Adina Nanu zur Herkunft der Familie Albrecht Dürers wiedergebe, vielleicht ein Einschub zur geschichtlichen Einordnung dieser Frage. Zweifelsohne hat es besonders in den Anfängen des 20. Jahrhunderts, aber nicht nur, einen ideologischen Kampf zwischen ungarischen und deutschen Wissenschaftlern um die Abkunft dieses berühmten „deutschen“ Malers gegeben. Diesem nationalistischen Ansatz steht ein grundsätzlich an den historischen Befindlichkeiten orientierter Forschungsansatz gegenüber. In diesem Sinne bemerkt der profunde Kenner der Werke und Biografie Dürers, Thomas Eser, hinsichtlich der Herkunftsfrage: „Gleichwohl trieb sie selbst jüngere Autoren um, obwohl es angesichts der vornationalen Epoche Europas, in der die Dürers lebten, müßig ist, über ihr Volkstum zu räsonieren“ (Thomas Eser: „Geboren im königreich zu Hungern. Albrecht Dürers d.Ä. Zuwanderung nach Nürnberg als Beispiel europäischer Künstlermobilität im 15. Jahrhundert“. In: „Transit Nürnberg. Zeitschrift für Politik und Zeitgeschichte“ 2, 2008, S. 17). Wenden wir uns nun dieser eher müßigen Frage zu und betrachten die Argumente, die Adina Nanu anzuführen hat. Grundsätzlich gibt Albrecht Dürer der Jüngere in seiner„ Familienchronik“ einige biografische Hinweise, die ich hier wiedergebe:

„Albrecht Dürrer der elter (d. Ältere) ist auß seim geschlecht geboren im königreich zu Hungern, nit ferr (fern) von einem kleinen stättlein, genant Jula, acht meil wegs weit unter Wardein, auß ein dörfflein zu negst darbeij gelegen, mit namen Eytas, und sein geschlecht haben sich genehrt der ochsen und pferdt. Aber meines vatters vatter ist genant gewest Anthoni Dürrer, ist knaben (als Knabe) weiß in daß obgedachte stättlein kummen zu einen goltschmit und daß handwerckh bei jhm gelernet. Den ersten sohn, Albrecht Dürrer genannt, der ist mein lieber vatter gewest, der ist auch ein goldschmidt worden, ein künstlicher rainer mann. Darnach ist Albrecht Dürrer, mein lieber vater, in Teutschland kommen, lang in Niederland gewest bej den großen künstern, und auf die leczt her gen Nürmberg kommen…“ (nach Rupprich, Hans Hg., „Dürer. Schriftlicher Nachlass: Autobiographische Schriften, Briefwechsel, Dichtungen, Beischriften, Notizen und Gutachten, Zeugnisse zum persönlichen Leben“. Bd. 1 1956, S. 28f. siehe auch: Rupprich, Hans, „Dürer, Albrecht der Ältere“in: „Neue Deutsche Biographie“ 4 (1959), S. 163-164 (Onlinefassung); URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd117751669.html)

Nach Nürnberg kam Albrecht der Ältere laut Quellen um 1455, um dort in die Lehre bei dem Goldschmied Hieronymus Holper zu gehen, dessen Tochter Barbara er später heiratete. Eventuell elf Jahre früher, 1444, taucht der Name Dürer kurz in Nürnberger Dokumenten auf, sodass vermutet wird, dass er dort sich kurz aufgehalten hat. (Thomas Eser S. 18) Eytas bzw. Aitòs heißt auf Ungarisch Tür, daher die Namensherleitung Dürer von Tür. Bezüglich der Lokalisierung von „Jula“ bzw. „Eytas“ folgert Adina Nanu:

„Von allen Hypothesen erfreut sich die von Haan Lájos vertretene der größten Verbreitung, welche für Jula die ungarische Stadt Gyula, westlich der rumänischen Grenzstadt Oradea (Wardein) gelegen, vorschlug – obwohl Dürer selbst „unter“ , also südlich von Wardein, schrieb – und für das Dorf Eytas den Ort Ajtós, das 1556 von den türkischen Armeen dem Erdboden gleichgemacht wurde, und wo sich später die Weinberge von Törökzug (Türkenhügel) befanden. (S. 9-10)

Hier zunächst nur zwei Anmerkungen: Gyula liegt sehr wohl südlich von Großwardein. Die besagte Schlacht bei Gyula war 1566.

In ihrer Endnote 1) ergänzt sie noch: „Es wurde vermutet, dass Eytas das heutige ungarische Dorf Ajtós wäre (zwischen den Ortschaften Ugra, Zsadány und Czéfa gelegen) durch den ähnlich klingenden Namen (Márky Sándor, ‘Századok’, 1871, zitiert von Haan Lajos in ‘Dürer Albrecht’, op.cit., S.17) Beide Dörfer sind aber eher an Wardein als an Gyula, was der Chronik widerspricht. Gleichwohl befinden sich östlich von Salonta, auf rumänischem Territorium mehrere Dörfer mit dem gleichen Namen.“

Im Wesentlichen besteht heute ein wissenschaftlicher Konsens über die Abfolge Großwardein (Wardein), darunter Gyula/Jula und irgendwo in der Nähe das nicht mehr existente Dorf Eytas/Ajtós, das daher nicht zwangsläufig identisch mit einem heute hier liegenden Dorf gleichen Namens sein muss. Insbesondere Gerhardt Hirschmann, den Nanu auch zitiert, ohne jedoch auf seine unterschiedlichen Befunde und Argumente näher einzugehen, hat sich eingehend mit der Herkunftsfrage beschäftigt. (Gerhard Hirschmann: „Albrecht Dürers Abstammung und Familienkreis“. In: Otto Harding ,Hrsg.: „Albrecht Dürers Umwelt. Festschrift zum 500. Geburtstag Albrecht Dürers am 21. Mai 1971“. Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg, Nürnberg 1971, S. 35–55. Umfassend zur Herkunftsfrage auch : Reinhard F. Timken-Zinkann: „Ein Mensch namens Dürer. Des Künstlers Leben, Ideen, Umwelt“. Gebr. Mann Verlag, Berlin 1972)

Adina Nanu setzt es als zwingend voraus, dass der Ahnherr Anthoni deutschstämmig sein müsse und da es westlich (bzw. südwestlich?) von Wardein laut ihrer Einschätzung keine deutschen Siedlungen gab, könne er nicht aus dieser Gegend stammen. Solche Siedlungen gab es jedoch in Siebenbürgen. Folglich überlegt sie, welche Orte hier in Frage kämen, so wegen der Namensähnlichkeit z. B. Alba Iulia (Weißenburg). Es folgt ein Exkurs über die Siebenbürger Sachsen, die nicht zuletzt aus dem Rheinland stammen, wo sie die Stadt Düren identifiziert, die sich tatsächlich auch von Tür ableitet. Die Namensähnlichkeit ist ihr Beweis genug, um hier ebenfalls eine Verbindung herzustellen. Weil Albrecht Dürer der Ältere 1492 nach immerhin mehreren Jahrzehnten in Nürnberg in der Lage war, Deutsch zu sprechen und zu schreiben, muss er Deutscher sein, d. h. Siebenbürger, wenigstens soll die Mutter Deutsch gekonnt haben (Anm. 10, S. 178).

Daher muss er aus Siebenbürgen stammen, nahe den Goldschmiede- und Bergwerkszentren der Westkarpaten. Immerhin gibt sie zu, dass es kaum Dokumente gibt, was aber keinen Hinderungsgrund für weitere Mutmaßungen darstellt, wobei sie sich immer durch eventuelle klangliche Namensähnlichkeiten leiten lässt. Schließlich gibt sie dem Dorf Aiton bei Thorenburg (Turda, ungarisch Torda) den Vorzug, da die Bewohner dieser Stadt ähnliche Namen haben, die wie Dürer klingen, die an Düren erinnern. Also Tür bei Tor, aber wo bleibt Jula/ Gyula? Und südlich von Wardein liegt dies nun auch nicht. Ferner erinnert sie die Landschaft in dem berühmten Stich der „Nemesis“ an den Pass bei Thorenburg. Auf dem von Albrecht Dürer dem Jüngeren entworfenen Familienwappen, das das Motiv der Tür aufnimmt, erinnern die drei Hügel vor dem Tor an die transsilvanische Hochebene. Wie Dürer der Jüngere nun genaue topografische Kenntnisse von einer Landschaft haben sollte, die sein Vater in jungen Jahren verlassen haben könnte, erklärt sie nicht.

Abgesehen von diesen selbsterklärten reinen Spekulationen war den Zeitgenossen, wie dem Nürnberger Gelehrten Christoph II. Scheurl 1513 die ungarische Herkunft Albrecht des Älteren durchaus geläufig: „…der was aus einem dorff Cüla genannt, nit vern von Wardein inn Vngern geborn.“( In: Thomas Eser, 2008, S. 24, Anm. 9) Im gleichen Sinne hat sich auch Heike Sahm ausführlich und quellenkritisch mit der Interpretation von Albrecht Dürers „Familienchronik“(S. 11-26) befasst. Hier besonders auch S. 43 Anm. 143: „…sein Vater aus dem Dorf Cula bei Varadium in Ungarn geboren sei...“ (Heike Sahm: „Dürers kleinere Texte: Konventionen als Spielraum für Individualität“, Walter de Gruyter, 2002). Interessant, dass hier Gyula als Geburtsort genannt wird, nicht Ajtós. Demnach hat der Großvater Anthoni hier wohl seine Werkstatt gehabt, wie sich ja auch aus der Familienchronik ergibt. Allerdings zweifelt Nanu diesen Umstand an.

Im Kapitel über Großwardein, wo nachweislich zumindest einer der Verwandten ansässig war, was Nanu auch so zitiert, schreibt sie, da man nicht wüsste, wo Anthoni Dürer seine Werkstatt gehabt habe, könne er sich auch in Alba Iulia oder Großwardein niedergelassen haben (S. 18- 19). Obwohl sie ein paar Sätze später betont, dass über den Verbleib der Arbeiten Anthoni Dürers nichts bekannt sei, da es zu dieser Zeit unüblich war, Stücke mit einem Meisterzeichen oder Stempel zu versehen, hindert sie dies nicht daran, ausgerechnet den berühmten Pokal des Stifters Benedikt Sulky, heute in Alba Iulia, eben diesem zuzuschreiben. Zum einen, weil der Pokal Einflüsse aus Aachen aufweist, unweit von Düren, also der eigentlichen Heimat der Dürer(?), im Wesentlichen aber, weil es sich hier um eine qualitätsvolle Arbeit handelt. (Zu diesem Pokal und siebenbürgische bzw. ungarische Filigrankunst: Daniela Dâmboiu, „Identificarea „maestrului” unor potire medievale“, http://www.brukenthal museum.ro/pdf/BAM/BAM%20I%202.pdf: zuletzt: 14.11.2015).

In diesem Zusammenhang findet auch ein Verwandter Erwähnung, der sich in Köln niedergelassen hatte und den Albrecht der Jüngere später hier besucht. Dessen Vater ging schon bei Albrecht dem Älteren in die Lehre und beide nennen sich schlicht Nikolaus/Niclas Unger, also der Ungar (Tomas Eser, S. 19). Diesen doch recht eindeutigen Namenszusatz thematisiert Adina Nanu jedoch nicht. Das von ihr so favorisierte Düren liegt später tatsächlich auf der Reiseroute Albrecht Dürers d. J. in die Niederlande, aber er hat hier nur einen Halbsatz für den Besuch einer Wallfahrtskirche übrig, kein Bewusstsein für eine wie auch immer geartete nähere Beziehung. (Friedrich Leitschuh: „Albrecht Dürers Tagebuch der Reise in die Niederlande“, 2015, S. 65)

Das Kapitel über Albrecht den Älteren füllt vor allem ein Exkurs über die Stadt Nürnberg. In Bezug auf die Tätigkeit Albrecht des Älteren folgt die Autorin dem nun schon bekannten Muster: Nachdem angemerkt wird, dass sich praktisch keine heute noch existierenden Werke dem Meister zuschreiben lassen, beschäftigt sie sich ausführlich mit dem sogenannten „Schlüsselfelder Schiff“. Hierzu nochmal der Fachmann Thomas Eser: „Es ist ein trauriger, aber sehr typischer Umstand, dass uns von dem geschäftstüchtigen und renommierten Goldschmied Albrecht Dürer d. Ä. keine einzige Arbeit überliefert ist.“ ... „An Versuchen, Albrecht Dürer d. Ä. Werke zuzuschreiben, hat es nicht gemangelt – darunter etwa das ‘Schlüsselfelder Schiff’ im Germanischen Nationalmuseum. Überzeugende Argumente für solche Zuweisungen gibt es jedoch nicht.“ (Thomas Eser; S. 21)

Dem ungeachtet gibt es natürlich zahllose Beziehungen zwischen Nürnberg und Siebenbürgen, vom Nürnberger Recht über Handelsbeziehungen bis zu künstlerischen Einflüssen. Hier seien nur Namen wie Veit Stoß und seine Familie oder Haller von Hallerstein erwähnt (neben der von Adina Nanu zitierten Arbeit von Ute Monika Schwob: „Kulturelle Beziehungen zwischen Nürnberg und den Deutschen im Südosten im 14. bis 16. Jahrhundert“.
München: Oldenbourg 1969, auch überblicksweise: AKSL-Tagung: „Bürgerliche Repräsentation in oberdeutschen und siebenbürgischen Städten im 15. und 16. Jahrhundert“, in: Siebenbürger.de: http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/13839-aksl_tagung-buergerliche-repraesentation.html). Ebenso unbestritten ist auch, dass das Werk Dürers des Jüngeren sicher nicht ohne Einfluss auf die Kunstschaffenden in Siebenbürgen geblieben ist, dem sich das vorletzte Kapitel „Schüler und Jünger“ widmet.

Allerdings finden die Sternenkarten von Johannes Honterus, bei denen der Einfluss Dürers nachgewiesen wurde, keinerlei Berücksichtigung (Meschendörfer, „Hans Honters astronomische Karten nach Dürerschen Vorbildern“, In: „Beiträge zur siebenbürgischen Kunstgeschichte und Denkmalpflege“, Hrsg. Christoph Machat, 1983, S. 78-88 ). Abgesehen von den allgemeinen Betrachtungen zur Renaissance und der Bedeutung, die Dürer darin zweifelsohne zukommt, überzeugt Adina Nanus Ansatz, die Herkunft der Familie Dürers von Gyula ins siebenbürgische Thorenburg zu verlegen, eher nicht.