Das Banater Dorf mit Kindesaugen gesehen

Balthasar Waitz stellte sein jüngstes Buch vor

Bei der Buchveröffentlichung im AMG-Haus (v.l.n.r.): der Autor Balthasar Waitz, die Stafette-Leiterin Annemarie Podlipny-Hehn und der DFDB-Vorsitzende Dr. Karl Singer
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Feierliche Stimmung im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus: Hier fand am Dienstagnachmittag die Buchpräsentation des Temeswarer Autors Balthasar Waitz statt. „Krähensommer und andere Geschichten aus dem Hinterland“ heißt das neueste Buch des aus Nitzkydorf im Banat stammenden Schriftstellers, das diese Woche vorgestellt wurde. Im Saal saß auch der deutsche Konsul, Klaus Christian Olasz.

„Das Buch zeigt das schwäbische Dorf, mit den Augen eines Kindes gesehen. Es ist ein Kind mit einer tragischen Kindheit, denn die Mutter ist ewig krank und der Vater ein Alkoholiker“, sagte Annemarie Podlipny-Hehn, die Leiterin des Literaturkreises „Stafette“, bei der Buchpräsentation. Das Buch von Balthasar Waitz erschien im Rahmen der Stafette-Reihe im Cosmopolitan-Art-Verlag.

„Balthasar Waitz erzählt lebhaft und realistisch“, fügte Annemarie Podlipny-Hehn hinzu. Balthasar Waitz ist Mitglied im rumänischen Schriftstellerverband. Es ist das vierte Buch, das der Banater Schriftsteller und ADZ/BZ-Redakteur herausgibt. Neben Veröffentlichungen von Prosa in Anthologien aus Rumänien und Deutschland veröffentlichte Waitz die Bände „Ein Alibi für Papa Kunze“ (Dacia-Verlag, 1981), „Widerlinge“ (Facla-Verlag, 1984) und „Alptraum“ (Kriterion-Verlag, 1996).

Auch Dr. Karl Singer, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat, sprach ein paar Worte über das Buch. „Die 17 Erzählungen sind wie Puzzle-Stücke, die zusammen ein einheitliches Bild ergeben“, schlussfolgerte Singer. Schließlich ergriff auch der Autor das Wort.

„Ich habe bisher nur moderne Stadtprosa geschrieben. Man muss aber erkennen, dass man nicht über seinen eigenen Schatten springen kann. Ich bin doch nur ein Sohn des Dorfes, den es in die Stadt verschlagen hat“, sagte Balthasar Waitz, bevor er den Zuhörern einige Auszüge aus dem Buch vorlas. Das Buch hat sich eigentlich „selbst geschrieben“, meinte der Autor. Da alles durch die Augen eines Kindes widerspiegelt wird, ist viel Satire und Absurdes dabei. „Ich habe mit Humor über eine humorlose Welt geschrieben“, sagte Balthasar Waitz.

Das Buch erschien mit finanzieller Unterstützung des Departements für Interethnische Beziehungen und ist in der Forumsbibliothek im AMG-Haus erhältlich.