Verbindung von Vergangenheit und Zukunft

Gemäldeausstellung des Danziger Nationalmuseums im Blauen Stadthaus

Hermannstadt - „Nec temere, nec timide“ oder wer des Lateinischen nicht mächtig ist, „weder Leichtsinn, noch Furcht“ – diese Worte stehen auf dem Danziger Stadtwappen und „sagen eine Menge über die Danziger Patrizier“. Das erklärte die polnische Kunstkritikerin Beata Purc-Stepniak den leider nur wenigen Besuchern bei der zweiten Eröffnung einer Gastausstellung des Danziger Nationalmuseums innerhalb von zwei Wochen in Hermannstadt/Sibiu.
„Nec Temere, Nec Timide: Meisterwerke aus der Sammlung des Danziger Nationalmuseums“ lautet denn auch der Titel der kleinen, aber interessanten Ausstellung zum Patriziertum der einstigen Hansestadt, die bis zum 22. Januar nächsten Jahres im Blauen Stadthaus am Großen Ring/Piaţa Mare zu sehen ist. 40 Gemälde umfasst die Ausstellung, die ältesten datieren aus dem 15. Jahrhundert, die jüngsten vom Beginn des 20. Jahrhunderts.

Purc-Stepniak beschreibt die Danziger Patrizier als „nicht nur reich und gebildet, sondern auch mutig. Die kaufmännische Oberschicht habe sich als Sammler und bibliophil hervorgetan. Die Hafenstadt an der Oste sei eine kosmopolitische Stadt gewesen. Vor allem deutsche, holländische und flämische Einflüsse spiegelten sich in der Kunst wieder, so Purc-Stepniak.

„Unter den ausgewählten Werken befinden sich Porträts, Stillleben, Szenen aus dem täglichen Leben und Allegorien. Sie sind pragmatisch geprägt und zeigen uns den Charakter der Stadt und ihrer Bewohner.“ Wichtige Bilder, mehrheitlich Porträts, aus der Zeit zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert zählen jene der Maler Anton Möller, Daniel Schulz oder Andreas Stech. Aus dem 19. Jahrhundert stammen die Stadtansichten, die die Verbindung von Landwirtschaft mit dem Seehandel als Quelle des Reichtums der Stadt betonen. Jene Künstler seien von der Düsseldorfer, Münchner und Berliner Schule jener Zeit beeinflusst.

Die Bilder der Ausstellung verbänden Vergangenheit und Zukunft, meinte Purc-Stepniak. Dank Sammlern wie Jakob Kabrun in Danzig und Baron Brukenthal in Hermannstadt könnten sich heutige Generationen an diesen Meisterwerken erfreuen. Mit diesem Hinweis auf Gemeinsamkeiten zwischen beiden Städten verband sie, aber auch der Direktor des Brukenthalmuseums, Sabin Luca, die Hoffnung, dass die Kooperation zwischen beiden Museen künftig weiter ausgebaut wird.