110. Geburtstag von Franz Stürmer

Reschitza – Heute begehen das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen und der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ den 110. Geburtstag des Musiklehrers, Komponisten und Chorleiters Franz Stürmer (3. Januar 1913 – 14. Oktober 1983). Aus diesem Anlass wird in der deutschen Bibliothek „Alexander Tietz“ eine Dokumentarausstellung zu sehen sein. Ebenso wird heute vom Hauptpostamt in Altmoldowa (Neumoldowa-Moldova Nou˛, sein eigentlicher Geburtsort, hat kein Postamt mehr) ein Sonderbrief zu Ehren Franz Stürmers, versehen mit einem Sonderstempel verschickt.

Der am 3. Januar 1913 in Neumoldowa geborene Franz Stürmer besuchte das Temeswarer deutsche Realgymnasium (die Vorgängerschule des heutigen deutschen „Nikolaus Lenau“-Kollegs) und studierte anschließend in Klausenburg an der Musikakademie. Ab 1939 war er Musiklehrer (mit einer Unterbrechung für seinen Militärdienst 1944-1945, als er in der rumänischen Armee, auch an der Front, als Dolmetscher diente). Zuerst unterrichtete Stürmer an der „Banatia“ in Temeswar, danach am deutschen Realgymnasium (das er auch absolviert hatte) und ab 1963 arbeitete er im Musikleben von Reschitza. Während seiner Temeswarer Jahre spielte er im Philharmonischen Orchester (Viola da Gamba) und dirigierte mehrere Gewerkschaftschöre. Auch arbeitete er eine Zeitlang als Dirigent mit dem traditionsreichen Bauernchor von Chizitău/Kissitň bei Lugosch zusammen, eine Zeit, während welcher der Chor mit zahlreichen Preisen und Diplomen geehrt wurde.

In Reschitza betätigte sich Franz Stürmer als Leiter von Schülerchören, des Kirchenchors der römisch-katholischen „Maria Schnee“-Kirche, des Chors des Reschitzaer Deutschen Operettenensembles, des Reschitzaer Symphonischen Arbeiterorchesters und des Kammerorchesters der Reschitzaer Musiklehrer. Zudem spielte er die Erste Geige im Musikquartett, das der Reschitzaer römisch-katholische Priester Monsignore Paul Lackner gegründet hatte. Als Komponist schuf er Chorwerke, die er mit den von ihm geleiteten Chören zu Gehör brachte, sowie Bearbeitungen von Volksliedern aus dem Banater Bergland.

Heute trägt der Reschitzaer deutsche Frauenchor seinen Namen.

Daten über Leben und Werk von Franz Stürmer hat Erwin Josef Țigla zusammengetragen.