75 Jahre seit der Transnistriendeportation

Reschitza/Craiova - „75 Jahre des Gedächtnisses – Junge Roma und Nicht-Roma gehen gegen das Vergessen vor“ nannte sich die Veranstaltung des Reschitzaer Roma-Vereins „Nevo Parudimos“, die am 2. August im Craiovaer Zentralpark Romanescu in Zusammenarbeit mit der Stadtleitung und der Partida Romilor PRO EUROPA stattfand. Am 2. August 1944 sind im KZ Auschwitz-Birkenau 4000 Roma umgebracht worden.

Seit einigen Jahren wird dieser Tag als Gedenktag an den Holocaust der Roma in Craiova begangen („Nur Craiova begeht offiziell den Internationalen Tag des Roma-Holocausts“, sagte die Bürgermeisterin in ihrer Festrede), wobei jedesmal auch daran erinnert wird, dass es auch die Vernichtungsdeportation der Roma und Juden nach Transnistrien gab, die unter der Regie der faschistischen Regierung Rumäniens stattfand.

In diesem Jahr hatte der Reschitzaer Roma-Verein „Nevo Parudimos“ zahlreiche internationale Teilnehmer nach Craiova zum Gedenktag eingeladen, teilte der Geschäftsführer des Vereins, Daniel Grebeldinger, mit, der auch den Roma-Beauftragten der rumänischen Regierung, Iulian Paraschiv (Direktor der Agentur für Roma-Angelegenheiten) aus Bukarest eingeladen hatte. Die Gedenkrede hielt in Craiova Bürgermeisterin Lia Olguța Vasilescu (PSD) in Anwesenheit des Kreisratspräsidenten von Dolj, Cosmin Vasile, sowie der Vertreter der Kreisleitung der Partida Romilor PRO EUROPA, des Kulturzentrums der Roma des Landkreises Dolj und zahlreicher Nachkommen ehemals nach Transnistrien deportierter Roma, die neben der Trikolore, der Landesfahne, mit der Fahne der Roma gekommen waren, das Feld blau-grün („blauer Himmel über grünen Wiesen“) mit dem achtspeichigen Rad des Shiva/Mahadeva in der Mitte, dem Symbol der ewigen Wanderschaft, des ewigen Wechsels zwischen Zerstörung und Wiedergeburt.

Bei den Feiern zum Gedenken an den Holocaust der Roma geht es auch darum, betonte Daniel Grebeldinger, dass der Vernichtungsfeldzug der Faschisten gegen die Roma als Holocaust auch international als solcher anerkannt wird, aber auch innerhalb Rumäniens, das durch die Transnistriendeportation der Roma vergleichbar bis identisch dem Hitlerfaschismus vorgegangen sei.