Alte Mühle bleibt jung

Verein „Nachhaltiges Holzmengen“: Vielfältige Tätigkeiten für Lokalgemeinschaft, Hersteller und Besucher

Hermannstadt - Auf ein erfolgreiches Jahr 2019 mit einer breiten Palette an Tätigkeiten, mit denen für das lokale Kulturerbe und die Gastronomie des Harbachtals geworben wurde, blickt der Verein „Nachhaltiges Holzmengen“ zurück. Die Reihe der Veranstaltungen begann bereits Mitte Februar, als Hermannstadt/Sibiu und dessen Umgebung den Titel „Gastronomische Region Europas 2019“ entgegennahmen, und den Partnern des Vereins ein Einblick in die Unterstützung geboten wurde, die der Harbachtaler Gemeinschaft durch die Vereinstätigkeit zum einen und zum anderen dank der Mitveranstaltung der Brunches des Vereins My Transylvania zukommt. Ende Februar fand für sechs Frauen der Region der Workshop „Hüte und Kosmetika“ statt, mit dem zur Erhaltung und Bekanntmachung der lokalen Erzeugnisse und Berufe beigetragen wurde und der den Teilnehmerinnen die Herstellung von Hüten und Salben näherbrachte.

Ein besonderes Projekt lief zwischen Mitte Mai und Ende April, als die Alte Mühle in Holzmengen ihre Tore erstmals für einen „Aktivisten in Residence“ öffnete. Es handelt sich hierbei um ein jährlich wiederkehrendes Angebot der Alten Mühle für Aktivisten oder Künstler, die aufgrund der politischen oder gesellschaftlichen Umstände in ihrer Heimat einen Zufluchtsort, einen Arbeits- oder Erholungsraum für eine Zeit von bis zu sechs Wochen suchen. Der erste Gast dieser Art war der reisende Geiger Viljo Busch, der die Alte Mühle mit seiner Musik und gemeinsamen Konzerten mit rumänischen, us-amerikanischen und iranischen Musikern füllte.

Eine Veranstaltungsreihe, mit der die Rolle der Frauen in der Bildung und der Kultur in Vergangenheit und Gegenwart hervorgehoben und anlässlich der über die Zukunftsperspektiven reflektiert wurde, bot die „Woche der Frauen“ vom 22. zum 26. März. Das Herzstück der Reihe war die Ausstellung des Polnischen Institutes in Bukarest „Polinnen und Rumäninnen, die die Welt verändert haben“, die faszinierende Geschichten von Frauen vorstellte, die wesentliche Änderungen zugunsten ihres Landes, Europas oder der Welt herbeigeführt haben. Weitere Gesprächspunkte der thematischen Woche waren die Frauenemanzipation oder die Einschränkungen und Hindernisse betreffend die Tätigkeit der Frauen im ländlichen Bereich.

Ein Schwerpunkt der Vereinstätigkeit waren die verschiedenen Märkte, die gemeinsam mit dem Herstellerverband „Din Hârtibaciu, cu drag“ (Aus dem Harbachtal, mit Liebe) und anderen Partnern das ganze Jahr veranstaltet wurden. Die Reihe begann am 11. Mai mit dem „Markt der Möglichkeiten“, wo, abgesehen von den verschiedensten Lokalprodukten, die Vielfalt der Zivilgemeinschaft des Harbach-Hochlandes vorgestellt wurde und Bürgerinitiativen aus den Bereichen dörfliche Landwirtschaft, Kultur, soziale Angelegenheiten, Rechte und Diversität oder Kulturerbe aus dem gesamten Land eingeladen waren. Mit einem weiteren Markt, diesmal in der Kirchenanlage, feierte die Holzmengener Gemeinschaft am 3. August 700 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes und am 7. September wurde zum „Tag der Mühle“ eingeladen. Rund 300 Besucher bekamen bei dieser Gelegenheit einen Einblick in die Handwerkskunst der Region und konnten frische Erzeugnisse aus der Gegend verkosten und erwerben. Die Reihe der Märkte und Veranstaltungen, von denen weiter oben nur eine Auswahl erwähnt wurde, endete Mitte Dezember mit einem Weihnachtsmarkt, der rund 400 Besucher und doppelt so viele Händler als im Vorjahr zusammenbrachte.

Nicht zuletzt feierte der Verein Ende vergangenen Jahres den 10-jährigen Betrieb der Alten Mühle, eine der ältesten Initiativen des Vereins „Nachhaltiges Holzmengen“, die im Vorjahr zusammen mit der Kirchenanlage rund 600 Touristen aus Rumänien, Deutschland oder der Schweiz begrüßen durfte.

Weitere Informationen zur Vereinstätigkeit sowie den heuer anstehenden Veranstaltungen können bei der Internetadresse www.moara-veche.ro oder der E-Mail-Adresse hd@hosman-durabil.org erfahren werden.