Ansteckungsrisiko im gesellschaftlichen Umgang hoch

Präfekt Gâfu: „Höchste Ansteckungsgefahr geht von religiösen Versammlungen aus“

Reschitza - Am Dienstag waren von der landesweiten Rekordzahl an Neuansteckungen (994) 19 Covid-19-Neuerkrankungen im Banater Bergland verzeichnet worden. Präfekt Cristian Gâfu berief umgehend eine Sondertagung des Katastrophenschutz-Komitees ein, an der auch Dănilă Milos, der (nach Suspendierung und zeitweiliger Versetzung nach Südrumänien) inzwischen wiedereingesetzte Leiter der Gesundheitsbehörde DSP Karasch-Severin, teilnahm.

Gâfu: „Wir befinden uns in einem kritischen Moment der Pandemieentwicklung, sowohl landesweit, als auch im Banater Bergland. Selbst wenn sich mehr als 65 Prozent der Neuerkrankungen in Karasch-Severin in anderen Landkreisen angesteckt haben, mussten wir auch im Banater Bergland feststellen, dass es Fälle der Ansteckung durch gesellschaftlichen Umgang gibt. Die Hauptgefahr geht von religiösen Versammlungen – quer durch die Glaubensgemeinschaften – aus, weil dort die Präventionsmaßnahmen am wenigsten angewendet werden.“

Seit Ausbruch der Pandemie sind im Landkreis Karasch-Severin bis Dienstag 164 Covid-19-Fälle verzeichnet worden, von denen 108 für geheilt erklärt wurden. Gegenwärtig werden 30 Patienten in den beiden Krankenhäusern des Banater Berglands behandelt (zwölf in Reschitza – davon drei aus einem Ansteckungsherd in einem Smithfield-Schlachthaus –,14 in Karansebesch – darunter die vielköpfige Familie eines orthodoxen Pfarrers – und vier Bürger des Banater Berglands in anderen Landkreisen). 15 Angesteckte haben sich für Heimisolation entschieden: eine Person in Bokschan, vier in Reschitza, neun in Karansebesch und eine in Anina. Bislang sind im Banater Bergland zehn Todesfälle, verursacht durch das SARS-CoV-2-Virus, zu beklagen, der jüngste am 19. Juli.

Zwischendurch hat die Polizei in der Koordination des Präfekten weiterhin ihre Kontrollaktionen intensiviert und reichlich Strafgelder verteilt. Am vergangenen Wochenende sind 256 Handelsgesellschaften und 225 Transportfahrzeuge kontrolliert worden. 95 Personen wurden dabei erwischt, die verpflichtenden individuellen Präventionsmaßnahmen nicht respektiert zu haben. Acht Handelsgesellschaften mussten aus demselben Grund Strafen in der Gesamthöhe von 18.700 Lei zahlen.

Solcherlei Kontrollmaßnahmen werden bis zur Einstellung des Alarmzustands durchgeführt, heißt es seitens der Präfektur und der Polizei Karasch-Severin.