Auflösung des Fernheizwerks?

Reschitzaer Bürgermeister dachte öffentlich über Lösungen nach

Reschitza - Die regelmäßig vorgenommene Namensänderung des Fernheizungsunternehmens von Reschitza, mit dem einzigen Ziel, von der Zahlung ausstehender Rechnungen für Erdgas, Wasser und Strom loszukommen und als „neues Unternehmen“ wieder Fernwärme und Warmwasser zu liefern, steht beim Reschitzaer städtischen Fernheizwerk wieder mal an. Bürgermeister Mihai Stepanescu bemühte sich auf seiner jüngsten Pressenkonferenz, die Maßnahme zu verteidigen oder Alternativen anzusprechen.
„Ich weiß natürlich, dass das dortige Unternehmen für Fernheizung (es liegt etwa 500 Meter vom Rathaus bersauabwärts – Anm. d.Verf.), das dem Kommunalrat gehört, dem Erdgaszulieferer eine alte Rechnung nicht bezahlt hat, weshalb diese den Gashahn zudrehte“, sagte Stepanescu. „Ich möchte nicht das dortige Management kommentieren, weiß aber, dass die sehr viele Verluste schreiben. Ich habe oft mit ihnen gesprochen und sie auf die Gefahr aufmerksam gemacht, in der sie schweben.“

Das warme Wetter der letzten Tage habe dem Problem der Fernheizung vorläufig die Spitze genommen, aber die Frage der ausgebliebenen Warmwasserlieferungen bleibt aktuell, „obwohl sich die Reschitzaer daran gewöhnt haben, dass im Sommer drei Wochen bis einen Monat lang das Warmwasser abgestellt wird, weil die CET-Angestellten in Urlaub gehen und/oder weil Überprüfungsarbeiten stattfinden. Aber ich glaube auch, dass dringend Maßnahmen zu treffen sind, um Ressourcen zu identifizieren, damit die Rechnungen beim Erdgaslieferanten beglichen werden“, sagte der Bürgermeister, als ob das Rathaus da nicht direkt impliziert wäre, als Alleineigner des Unternehmens. Und: „All dies, so hoffe ich, wird in einigen Tagen geklärt. Aber: es gibt für diesen Bedarf kein Geld vom Kreisrat und umso weniger vom Stadtrat, einfach weil letzterer keins hat! Ich setze alle Hoffnung in die Regierung dieses Landes.“ Möglicherweise auf die innerparteilichen Seilschaften des vor den letzten Kommunalwahlen wieder seiner Ursprungspartei PSD beigetretenen Bürgermeisters... „Die einzige Bedingung, die uns die Regierung stellt, ist, einen Rahmen zu finden, wo eine finanzielle Unterstützung für die Begleichung der Schulden des Fernheizwerks nicht als Staatshilfe angesehen werden kann.“ Parallel dazu setzt der Bürgermeister seine Hoffnung auf die Direktverhandlungen mit einem Übernahmeinteressenten, die am 7. Juli beginnen. „Oder wir schreiten selber an die Reorganisierung dieser städtischen Dienstleistung und beginnen mit dem Bau schuleigener Heizungen und nabeln auch die Krankenhäuser ab, indem wir sie mit eigenständiger Heizung versehen. Diesbezüglich hatte ich ein Gespräch beim Kreisrat und der ist nicht abgeneigt gegenüber dieser Lösung. Zudem gibt es vielerorts die Bauten für solche Einrichtungen.“

Die Schulden bei E-on Gas betragen angeblich drei Millionen Lei, rückte Stepanescu mit einer Zahl heraus, die bisher immer zu nennen vermieden wurde, da sie praktisch in bloß drei Jahren zustandekam. „Aber ich wiederhole: das Rathaus hat für die Heizung von Schulen und Spitälern keinerlei Schulden!“
„Vorgeheiztes Warmwasser verbrauchen gegenwärtig rund 400 oder 500 Familien. Auf dem Papier haben wir aber Verträge für Fernheizung und Warmwasser mit rund 1000 Familien. Ich finde es nach wie vor nicht normal, dass deren Zahlungssäumigkeit von den anderen 32.000 Familien der Stadt aufgefangen wird, indem sie deren Schulden zahlen. Irgendwo dürfte sich auch die Auflösung/Konservierung als Lösung abzeichnen. Oder ein Überlassen an jene, die effektiv an einer Nutzung interessiert sind.“ Für die verbliebenen Abonnenten an der Fernheizung gäbe es die Lösung einer Dringlichkeitsanleihe durch die Stadt, damit sich diese eigene Heizungen einbauen. Die habe Reschitza schon einmal praktiziert und gute Erfahrungen damit gemacht. Und die 96 Arbeitnehmer des Fernheizwerks sollten sich, laut Stepanescu, „endlich eine produktive Arbeit suchen und nicht nur Bauruinen bewachen.“