Bald rotes Covid-19-Szenario in Temeswar und Arad

Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens stehen bevor

Temeswar (ADZ) – In Temeswar und Arad werden dieser Tage zusätzliche Maßnahmen zur Vorbereitung des roten Covid-19-Szenarios getroffen. Da sich in beiden westrumänischen Großstädten die Infektionsrate dem für das rote Szenario geltenden Mindestwert von 3 Infizierten pro Tausend Einwohner gefährlich genähert hat und dieser Wert in wenigen Tagen mit hoher Wahrscheinlichkeit übertroffen wird, hat das Temescher Kreisschulinspektorat bereits alle Bildungseinrichtungen in der Stadt angewiesen, auf die vollständige Umstellung auf Online-Unterricht vorbereitet zu sein. Bereits am Dienstag lag die Infektionsrate in Temeswar bei 2,79 pro Tausend Einwohner.

Knapp 48.000 Temeswarer Schüler werden von der Schließung sämtlicher Schulen im Stadtgebiet betroffen sein, diese gilt zunächst für 14 Tage. Die Lehrer werden jedoch weiterhin in die Arbeit kommen müssen, sie sollen den Online-Unterricht nicht von zu Hause gestalten, sondern die Klassenräume nutzen, weil inzwischen der Internet-Zugang und die Ausstattung mit leistungsfähigen Rechnern zumindest in der Stadt Temeswar als gesichert gelten. Im Kreis haben bislang die Eltern von 6730 Schülern Anträge auf Zubehör gestellt, erste Lieferungen aus dem entsprechenden Regierungsprogramm erfolgten bereits, teilte Generalschulinspektor Marin Popescu am Mittwoch mit. Allerdings besteht weiterhin Bedarf, vor allem im ländlichen Raum, wo sich bereits mehrere Gemeinden im roten Szenario befinden.

Gegenwärtig überprüfe das Kreiskomitee für Katastrophenschutz die Anwendung desselben Szenarios auf dem Gebiet der Stadt Temeswar, Kultureinrichtungen könnten gänzlich geschlossen werden, in der Gastronomie soll der Betrieb deutlich reduziert und in einigen Fällen gänzlich verboten werden. Die Ausweitung der Maskenpflicht auf den gesamten öffentlichen Raum werde ebenfalls geprüft. Derzeit gilt sie vor allem auf Bauernmärkten, in der Innenstadt, in den Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs und überall dort, wo Andrang entstehen könnte.

Währenddessen arbeitet die Armee an der Erhöhung der Kapazitäten des auf dem CFR-Stadion aufgebauten Feldspitals. Es werden die im Frühjahr aufgestellten Zelte mit Containern ersetzt, so dass anstatt bisher 50 Erkrankte ab Anfang November 120 behandelt werden können.

Auch die Stadt Arad bereitet sich auf das rote Szenario vor, dort lag die Infektionsrate bereits am Dienstag bei 2,96 pro Tausend Einwohner, die Überschreitung des Grenzwertes stehe unmittelbar bevor. Die Schließung von Bars und Restaurants sowie anderer Einrichtungen werde in Arad voraussichtlich ab Anfang der Woche veranlasst, die Mund- und Nasenschutzpflicht auf den gesamten öffentlichen Raum ausgeweitet. Eine diesbezügliche Entscheidung wurde jedoch am Mittwoch von der zuständigen Katastrophenbehörde in Arad vorläufig verschoben, man wolle die Entwicklung der Infektionszahlen am Donnerstag und Freitag abwarten.