Berichte, Diskussionen, Beschlüsse

Vertreterversammlung und Vorstand des Deutschen Forums tagten am Samstag

Dr. Paul Philippi, Dr. Paul-Jürgen Porr, MdP Ovidiu Gan], MdB Dr. Bernd Fabritius, Martin Bottesch und Dr. Karl Scheerer auf der Vertreterversammlung am Samstag.
Foto: Hannelore Baier

Hermannstadt (ADZ) - Die dritte ordentliche Vertreterversammlung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) fand am Samstag, den 23. November, im Spiegelsaal des Forumshauses in  Hermannstadt/Sibiu statt. Ebenda hat auch der DFDR-Vorstand getagt. Beide Sitzungen wurden vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr geleitet, an ihnen nahmen Vertreter aus allen fünf Regionalenforen sowie der Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Paul Philippi, der Abgeordnete Ovidiu Ganţ und Unterstaatssekretärin im Departement für interethnische Beziehungen Christiane Cosmatu teil. Als Gast war MdB Dr. Bernd Fabritius, der Föderationsvorsitzende des Verbands der Siebenbürger Sachsen dabei, bei der Vertreterversammlung desgleichen der für das Banat und Nordsiebenbürgen zuständige deutsche Konsul Rolf Maruhn und die ifa-Koordinatorin Monika Kovacs. Alle drei Gäste richteten Grußworte an die Vertreterversammlung, wobei Konsul Maruhn auch jene des deutschen Botschafters Werner Hans Lauk überbrachte. Dr. Fabritius bat, die Deutschen in Rumänien mögen seine Tätigkeit im Deutschen Bundestag mit konstruktiver Kritik begleiten und teilte mit, dass er alle deutschen Siedlergruppen aus Rumänien aber auch aus den anderen mittel- und südosteuropäischen Staaten vertritt.

Auf der Tagesordnung der Vertreterversammlung stand das traditionelle Wort des Ehrenvorsitzenden Dr. Philippi, der in seiner Ansprache an sein Wort aus der Tagung im April anknüpfte und die dabei geäußerten Überlegungen zum Zu-Kauf im Gegenzug zu dem bis 1989 praktizierten Frei-Kauf von Deutschen vertiefte. Der DFDR-Vorsitzende Dr. Porr berichtete über die Gespräche mit mehreren Delegationen und Politikern aus der Bundesrepublik Deutschland sowie seine Teilnahme an Treffen und Festen rumäniendeutscher Gemeinschaften. Betreffend die Ausbildung von deutschsprachigen Erziehern teilte er mit, dass die Michael-Schmidt-Stiftung für ein Jahr die Förderung des Studienganges an der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt/Sibiu übernommen hat und man einen Sponsor für die Hermannstädter Außenstelle der Babeş-Bolyai-Universität aus Klausenburg/Cluj sucht. Der Abgeordnete Ovidiu Ganţ berichtete aus der Parlamentstätigkeit und dass im Haushaltsentwurf für 2014 ein Angleichen um 3 Prozent der den Minderheitenorganisationen zur Verfügung gestellten Mittel vorgesehen ist. Berichte und Kurzberichte stellten desgleichen Unterstaatssekretärin Christiane Cosmatu – auch als Vertreterin in der Schul- und Jugendkommission des Rats der nationalen Minderheiten –, und Carmen Reich-Sander, die Vorsitzende der Schulkommission des DFDR vor. Karl-Arthur Ehrmann berichtete über die Tätigkeit der Forums-Stiftungen, Anita Pavel und Carmen Cobliş aus der Finanz- bzw. der Kultur- und der Rechtskommission des Rats der nationalen Minderheiten.

Bekanntgegeben hat Dr. Porr in der Vertreterversammlung, dass das BMI die Zuwendung für zwecksgebundene Projekte von Wirtschaftstiftungen um 60.000 Euro aufgestockt hat und bat, möglichst rasch Anträge einzusenden. Präsentiert wurde die „traurige“ Situation der ADZ-Abos mit der Aufforderung, für Abonnenten in den Schulen und Foren zu werben.

Der Hauptpunkt auf der Tagesordnung der Vorstandssitzung waren Umschichtungs- sowie Zusatzfinanzierungsanträge von allen fünf Regionalforen gewesen, die einstimmig genehmigt wurden. Der Vorstand ermächtigte den Vorsitzenden Dr. Porr, über mögliche weitere Anträge für Restgelder zu bestimmen. Betreffend die 2014 anstehenden Wahlen für das Europäische Parlament erhielt der DFDR-Vorsitzende Dr. Porr vom Vorstand das Mandat Sondierungsgespräche zu führen um festzustellen, ob eine der rumänischen politischen Partei (ausgeschlossen die extremistischen) einem DFDR-Kandidaten eine wählbare Position auf ihrer Liste im Gegenzug zu der Unterstützung durch das Forum anzubieten bereit ist, denn eine eigene Forums-Liste hat keine Chance die 5-Prozent-Hürde landesweit zu schaffen.