Betreutes Wohnen in Schellenberg

Geplantes Diakoniezentrum für Behinderte, Obdachlose und Bedürftige

Diakoniebeauftragte Annemarie Fazakaş vor dem zum Diakoniezentrum umgewandelten Pfarrhaus.

Raphael Hieber (re.), der Praktikant der evangelischen Gemeinde, und einer der Bewohner des Diakonzentrums bei der Arbeit. Foto: Alyssa Schmid

Hermannstadt - Wegbereitung für eine geregelte Zukunft will die evangelische Stadtgemeinde Hermannstadt/Sibiu durch Betreutes Wohnen im geplanten Diakoniezentrum Schellenberg/Şelimbăr bieten. Schon seit 2005 werden ausgebaute und renovierte Räume des ehemaligen Pfarrhauses und anderer Gebäude auf dem Gelände mietfrei an Bedürftige vergeben.

Derzeit wird das Vorderhaus saniert: hier wird neben einer weiteren Wohnung ein Büroraum für das geplante Diakoniezentrum ausgebaut. So sei eine permanente Betreuung für die Bewohner möglich, sagt Annemarie Fazakaş, Diakoniebeauftragte der evangelischen Gemeinde. Geplant ist für das Diakoniezentrum zudem das Umwandeln eines früheren Ladenraums auf dem Gelände in eine Behindertenwerkstatt. Diese ensteht in Zusammenarbeit mit dem Diakoniezentrum Gallneukirchen. Das gesamte Projekt wird aus Spenden finanziert. Aber auch Fördermitteln der Europäischen Union hofft man in Zukunft zu erhalten, so Fazakaş.

Die Wohnungen auf dem Gelände werden Menschen mit Behinderung und Obdachlosen ebenso wie Menschen mit hoher finanzieller Belastung bereitgestellt. Den Menschen in den kirchlichen Wohnungen soll Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden. „Sie bekommen eine Möglichkeit durchzuatmen, um sich dann in einem geregelten Alltag Schritt für Schritt wieder etwas Neues zu erarbeiten“, so die Diakoniebeauftragte. Dabei gäben die Mitarbeiter der Kirche Hilfestellung bei Arbeitsplatz- Wohnungssuche oder dem Stellen von Anträgen beispielsweise zur Rente. Vordergründig müssten die Bewohner des Projektes ihr Weiterkommen aber selbst in die Hand nehmen. „Sie sollen sich wieder in die Gesellschaft integrieren können“, so Fakazaş. Das Leben im Projekt in Schellenberg ist als Durchgangsstation gedacht.

Zur Selbstversorgung sowie zum Verkauf ist auf dem Gelände in Schellenberg außerdem Vieh und es wird Landwirtschaft auf dem kircheneigenen Land betrieben. Beides wird momentan vor allem noch von Mitarbeitern der Kirche verwaltet. Nach und nach soll dies aber von den Bewohnern übernommen werden. Neben Hühnern, Hasen sowie Schafen sei ein Pferd die nächste Anschaffung, dies könne zur Landwirtschaft eingesetzt werden. Landwirtschaft sowie Viehzucht werden nach biologischen Maßstäben durchgeführt, denn das Projekt soll als Biolandwirtschaft zertifiziert werden. Momentan leben zwei Familien in Schellenberg.

Mit dem weiteren geplanten Ausbau des Pfarrhauses sowie der Einrichtung der Behindertenwerkstatt soll Schellenberg Schritt für Schritt zum Diakoniezentrum werden und Ansprechpartner für weitere kirchliche Projekte in Hermannstadt sein.