Der Präfekt will erst mal abwarten

Causa des Polizei-Chefkommissars Coman noch nicht geklärt

Reschitza - Ion Dragomir (PSD), seit der Änderung des Status der Präfekten (sie dürfen neuerdings Parteimitglieder sein und bleiben) im Banater Bergland eingesetzt und all(zu)bekannt als strammer Parteisoldat, der seit Jahr und Tag vermittels der PSD hochbezahlte Posten bekleidet, will sich „einstweilen noch nicht äußern“ zum Skandal, der landesweit Wellen schlug: die Einstellung in Wort, Tonfall und Tat des Stellvertreters des Polizeikommandanten von Karasch-Severin, Chefkommissar Aurel Coman, dessen suburbane Rügen gegenüber einem Polizisten, der die Karasch-Severiner Holzeinschlag-Mafia aufs Korn genommen hatte, von der Polizeigewerkschaft Europol öffentlich gemacht wurde (ADZ berichtete).

Europol hatte die Tonmitschnitte, die von der Gewerkschaft öffentlich gemacht wurden, folgendermaßen kommentiert: „Die Polizisten werden gerügt, weil sie ihre Pflicht getan haben. Weil sie Holztransportfirmen bestraft haben, die gesetzeswidrig arbeiten und dabei auch die öffentlichen Straßen des Landeskreises zugrunde richten durch Überladung der Fahrzeuge oder durch deren Verkehr auf Straßen, für welche Gewichtsbeschränkungen gelten. Oder jene bestrafen, die die Forste des Banater Berglands illegal und verbrecherisch vom Hölzern leeren, in einem Kontext, wo die Zerstörung der Forste als Bedrohung der Nationalen Sicherheit Rumäniens definiert wurde. Störend ist dabei, dass die Polizisten nicht die Beziehungskreise und Rottenschaften (’cârd˛{ia’) unter den Polizeichefs und den Padrones der ’Vorzugsfirmen’ in Betracht ziehen. Es ist offensichtlich, dass die Leitung des Generalinspektorats der Rumänischen Polizei IGPR keinerlei Maßnahme treffen wird – wie auch in anderen ähnlichen Fällen in der Vergangenheit – aufgrund der Direktion für Innere Kontrolle, die die Befleckten ’weiß macht’ und so lange ’untersucht’, bis sie fleckenfrei geworden sind, ’ohne dass disziplinäre Maßnahmen nötig wären’“.

Nun wird zunehmend gestreut, dass die veröffentlichten Tonaufzeichnungen so etwa zwei Jahre „alt“ wären (als ob das etwas an Inhalt, Ton und Vorgangsweise ändern würde...) und dass die Aussagen durch Schnitt aus dem Kontext gerissen wären. Nur: der suburbane Wortschatz kann nicht bestritten werden, auch nicht der rüde Umgangston und die Suburbanität... Mit dem Schnitt des Tonmaterials wird suggeriert, dass der Stellvertreter des Polizeichefs von Karasch-Severin den betreffenden Polizisten gerügt habe, weil dieser gezielt nur manche der Übertreter der Forstgesetzgebung herausgegriffen und bestraft habe... Andere Stimmen hingegen – alle unter dem Siegel der Anonymität – streuen, dass Chefkommissar Aurel Coman auch noch anderes auf dem Kerbholz habe und dass er auf keinen Fall eine so hohe Funktion im Polizeiapparat verdiene (siehe die Fotos mit dem Radovancovici-Clan in Pojejena...).

Präfekt Ion Dragomir bleibt hingegen in seiner Wartestellung: „Mir fehlt die genaue Kenntnis über den Ablauf der Dinge bei denen. Soweit mir bekannt, ist das in den Medien Veröffentlichte nur ein Teil der Tonaufnahmen. Ich sage deswegen: warten wir ab! Mal sehen, ob die gesamte Registrierung veröffentlicht wird. Dann urteilen wir danach. Vor allem aber; warten wir erst mal die Feststellungen und Maßnahmen des Innenministeriums ab. Aus denselben Medienberichten weiß ich inzwischen, dass die von Europol auch ein wenig verschnupft sind, weil man von ihnen die integrale Tonaufzeichnung eingefordert hat. Ich glaube, von hier geht das wahre Problem aus. Also abwarten, was die interne Untersuchung bringt!“