Die wundersame Blume

Brukenthaler bei NRW-Schülerwettbewerb erfolgreich

Die Lehrerin Corina Stroie, die Wettbewerbsleiterin Sonja Wissing und Sarah Prohaska (v.l.n.r.) in Münster.
Foto: Brukenthalschule

Hermannstadt - Die Nobelpreisträgerin Herta Müller erzählt in ihrem Buch „Niederungen“ von der alten Sitte in Rumänien, Tücher mit Zierblumen und Sprüchen anzufertigen. Florale Ornamente wurden und werden in Rumänien auch als Dekoration auf Tischdecken, Wandbilder o.ä. in der Küche oder im Wohnzimmer verwendet. Sarah Prohaska, Hanna Stancu und Sabrina Pop, drei Schülerinnen aus der 10 C-Klasse der Brukenthalschule informierten sich im Rahmen des NRW-Schülerwettbewerbs „Begegnung mit Ost-europa“ (www.schuelerwettbe werb.eu) über florale Designs und erläuterten in ihrem Beitrag die symbolische Bedeutung einzelner, insbesondere siebenbürgisch-sächsischer Blumenmuster. Auf dieser Grundlage entwickelten sie ihr eigenes Blumendesign und dekorierten damit ein Puppenhaus, das sie zu diesem Zweck selbst angefertigt hatten. Der Verlauf ihrer Arbeit ist auch in einem Film unter https://www.youtube.com/watch?v=vh4crQ_SahE zu sehen, wobei nähere Informationen (und möglicherweise auch Korrekturen zum Film) in dem Buch „Siebenbürgisch-sächsische Schreinermalerei“ von Roswith Capesius zu finden sind.

Die Mühe der drei Schülerinnen lohnte sich, denn sie gewannen den 1. Preis: Eine Reise zur Preisverleihung nach Münster/Deutschland, an der die Landessieger aus vielen europäischen Ländern teilnahmen und von welcher Sarah Prohaska und die Lehrerin Corina Stroie (siehe Foto) gerade zurückgekehrt sind. „Beim Schülerwettbewerb ‚Begegnung mit Osteuropa‘ bekommt man ein Gespür für das offene, unbefangene Europa. Es ist unser gemeinsames Europa, das auf Freiheit und Solidarität gegründet wurde – ein Europa mit vielen Gesichtern. Ich freue mich, dass sich so viele junge Menschen mit schönen und aussagekräftigen Werken am Wettbewerb beteiligt haben“, erklärte NRW-Kulturministerin Christina Kampmann bei der Preisverleihung.

Nicht vergessen werden sollte, dass sechs weitere Siegerpreise (in Höhe von je 100 Euro) bei dem Wettbewerb, der in diesem Jahr unter dem Motto „Ein Europa, viele Gesichter“ stand und an dem sich rund 5.400 Jugendliche mit 1.873 schriftlichen und künstlerischen Beiträgen beteiligt haben, an Teams der Brukenthalschule gingen: Alexandru Badea, Oana Neagoe (beide 10B), Ştefan Hadăr (10D) und Alexandra Muntean (12A) überzeugten mit einer EU-Werbekampagne unter dem Titel „In Vielfalt geeint“, deren Produkte (Plakate, Flyer, Aufkleber etc.) noch bis letzte Woche im Foyer der Brukenthalschule zu sehen waren. Der Film dazu ist bei der Internetadresse https://vimeo.com/153613751 zu finden.

Ioana Oprişiu und Tudor Muntean (beide 7 A) gewannen mit der mittelalterlichen Geschichte „Ein Kiepenkerl auf Abenteuerreise“; Cristina Cordun, Danka Sobca (beide 10C), Andreea Caba und Horea Cioran (beide 11C) setzten sich im Bereich „Fundstücke erzählen Erinnerungsgeschichten“ mit  einem (fiktiven) Tagebuch von Emil Cioran durch und Andrada Parschiv, Elisa Curcean (beide 10B) und Sabine Ursu (10D) machten mit einem Film über „Siebenbürgische Spiele“ das Rennen. Nicht zuletzt siegten gleich drei Gruppen (Flavia Govoreanu, Beatrice Karacay, Ecaterina Boboc und Alexandra Marga (alle 7B); Raluca Barbu, Ioana Suciu-Henning und Silvia Mitrea (alle 10B); sowie Andreea Lup (11B) und Maya Kielhorn (11D)) mit einer Geschichte zu „Im Balkanexpress quer durch Europa“, bei der sie den Leser auf eine abenteuerliche Reise mitnehmen. Die hochkarätige Jury hatte alle eingereichten Projekte im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit dem Projektthema, Originalität, Kreativität und den technischen Aufwand bewertet.

Alexander-Hugo Frohn