Doina-Cornea-Gedenkstätte in Klausenburg geplant

Klausenburg (ADZ) – Die Stadt Klausenburg/Cluj-Napoca plant das ehemalige Wohnhaus der 2018 verstorbenen Dissidentin und Bürgerrechtlerin Doina Cornea in eine ihr gewidmeten Gedenkstätte umzuwandeln; der Klausenburger Stadtrat hat bereits auf Antrag von Bürgermeister Emil Boc den Kauf des Hauses in der Alba-Iulia-Straße genehmigt. Der Kaufpreis liegt bei 350.000 Euro und wurde von der Stadtverwaltung mit Corneas Nachfahren ausgehandelt. Die Mitglieder der Familie und die Vertreter der Doina-Cornea-Stiftung sollen bei der Aufstellung des Konzepts für die Gedenkstätte helfen. Bürgermeister Boc sagte, dass man vor allem den jungen Generationen einen Eindruck über das Leben und Wirken der Klausenburgerin Doina Cornea bieten wolle, erinnern sollen sich aber auch all jene, die die damalige Zeit erlebt hätten. Bereits Anfang Juli stimmte der Klausenburger Stadtrat der Umbenennung der Alba-Iulia-Straße in Doina-Cornea-Straße zu, dies sei nur der erste Schritt gewesen, um die Erinnerung an die Tapferkeit Doina Corneas wachzuhalten, sagte Boc ferner. Diese konnte einen Mut aufbringen, den viele Rumänen damals nicht hatten, so dass die Stadt Klausenburg durch die Umbenennung der Straße und die Einrichtung einer Gedenkstätte in ihrem Wohnhaus den Mindestrespekt gegenüber einer solchen Persönlichkeit erweise.

Zwischen 1982 und 1989 hat die 1929 in Kronstadt/Brașov geborene Doina Cornea insgesamt 31 Texte und Protestbriefe an den Sender „Freies Europa“ geschickt, 1987 verteilte sie zusammen mit ihrem Sohn mehrere Flugblätter, die zur Solidarität mit den protestierenden Kronstädter Arbeitern aufriefen. Im November 1987 wurde sie festgenommen und für fünf Wochen eingesperrt. Kaum ein Jahr später war sie Mitverfasserin eines Briefs an Papst Johannes Paul II., in dem sie für die Wieder-Anerkennung der griechisch-katholischen Kirche warb. Doina Cornea unterrichtete Französisch an der Babeș-Bolyai-Universität, wurde jedoch bereits 1983 entlassen.