Dreiviertel des Trinkwassers versickert in den Boden

Lugosch (ADZ) – Die Wasserverluste bei der städtischen Siedlungswassergesellschaft Meridian 22 machen bis zu 75% des Konsums aus. Die Bürger zahlen die Rechnung dafür, sagte am Mittwoch Neubürgermeister Claudiu Buciu. Angeblich würde das Unternehmen gar nicht alle Rohrbrüche melden, lediglich 30 bis 40 pro Monat, was so schon viel sei. Auch sei nicht klar, wie es Meridian 22 geschafft habe, diese hohen Wasserverluste auf die Rechnung der Bürger zu setzen, zumal die einschlägige Behörde für öffentliche Dienstleistungen höchstens 15 Prozent Wasserverlust anzurechnen erlaubt. Buciu kündigte Umstrukturierungsmaßnahmen und ein Insolvenzverfahren bei Meridian 22 an, da die steigenden Verluste und der immer größere Schuldenberg, das Unternehmen, das eigentlich höchst profitabel sein sollte, in den Ruin treiben. Die Stadt beabsichtigt, diese Dienstleistung in Bälde selbst in die Hand zu nehmen.
Im selben Kontext wurde nun ein drittes Unternehmen beauftragt, den Zustand der vor 9 Jahren in Betrieb genommenen Kläranlage zu begutachten. Zwei andere Gutachter hatten das Abreißen der Anlage empfohlen. Die Kläranlage habe wegen Baumängel nie richtig funktioniert, so Bürgermeister Buciu. Ein Neubau müsste von der Stadt selbst getragen werden, zumal aus dem dafür vorgesehenen Umweltfond bereits die Teilfinanzierung für die erste Anlage gestellt wurde. Der vormalige Premierminister Orban soll jedoch eine Finanzspritze aus dem Reservefonds der Regierung zugesagt haben.