Ehrendoktor für Romano Prodi

West-Universität bereitet sich vor

Temeswar – Der frühere italienische Ministerpräsident Romano Prodi wird demnächst die Ehrendoktorwürde der West-Universität Temeswar erhalten. Das genaue Datum steht noch zur Diskussion und wird dem Terminkalender des hohen Politikers entsprechend festgesetzt, aber „wir haben schon die Zusage von Herrn Prodi”, so Prof. Dr. Marilen Pirtea, der Rektor der West-Universität Temeswar. Romano Prodi hat zweimal das Amt des Ministerpräsidenten in Italien bekleidet (1996-1998 bzw. 2006-2008) und ist auch der Präsident der Europäischen Kommission (in der Zeitspanne 1999-2004) gewesen. Der Wirtschaftswissenschaftler hat eine Professur an der Universität Bologna innegehabt und hat sich auch intensiv der Forschung gewidmet, die zahlreichen Beiträge zur Volkswirtschaft und Industriepolitik sprechen dafür. Romano Prodi ist der Träger zahlreicher akademischer Würden, unter anderem wurde ihm die Ehrendoktorwürde an der Akademie für Wirtschaftsstudien in Bukarest im Jahre 2000 verliehen. 1981 gründete er „Nomisma“, eine der wichtigsten italienischen Gesellschaften für Wirtschaftsstudien, seit 1995 ist Prodi der Vorsitzende ihres wissenschaftlichen Beirates.

Zwischen 1982 und 1989 war er Präsident der damals größten italienischen Staatsholding „Istituto per la Ricostruzione Industriale“, IRI. Unter seiner Leitung wurde die Gesellschaft grundlegend saniert und so für einen Transformations- und Privatisierungsprozess vorbereitet. Im Mai 1993 übernahm Prodi erneut die Leitung von IRI und führte die Privatisierung wichtiger Unternehmen durch, darunter „Credito Italiano“ und „Banca Commerciale Italiana“. 1996 wurde Romano Prodi zum ersten Mal Ministerpräsident, er hatte im Namen des Mitte-Links-Wahlbündnisses „Ulivo“ („Olivenbaum“) kandidiert. Während sein politischer Gegner Silvio Berlusconi seinen Trumpf in der Kampagne auf das TV setzte, organisierte Prodi eine fünfmonatige Tour mit dem Bus durch Italien. Während Prodis erster Amtszeit hat sein rigoroser Sparkurs Italien den Beitritt zum Euro ermöglicht.
Drei Jahre später wurde Romano Prodi zum Präsidenten der Europäischen Kommission in Brüssel berufen. Während seiner fünfjährigen Tätigkeit als Kommissionspräsident wurde der Euro als gemeinsame EU-Währung eingeführt und es erfolgte die Erweiterung der EU auf 25 Mitgliedstaaten. 2006 wurde Romano Prodi erneut Ministerpräsident, ein Amt, das er bis 2008 bekleidet hat.