„Ein Schlag ins Gesicht der Temeswarer“

Bürgermeister kritisiert PNL nach gescheitertem Votum

Temeswar (ADZ) – Sehr zum Ärger des Temeswarer Bürgermeisters Dominic Fritz hat der Stadtrat am Donnerstag zwei Anträge seiner USR-Kolleginnen Aida Szilagyi und Rodica Militaru abgelehnt. Die USR-Stadträtinnen wollten strengere Regeln im Bauwesen einführen und die zahlreichen Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, zwingen, die Baustellen sauber zu halten, so dass weniger Dreck und Staub entstehen. Die Ablehnung erfolgte durch die Enthaltung der PNL-Ratsmitglieder, die offiziell noch immer eine Koalition mit der USR bilden. Mehr noch: Die fragile Mehrheit, die den Bürgermeister unterstützt und die sich eigentlich auf die Stimme des aus der PNL rausgeworfenen Raul Ambru{ stützt, ist eigentlich keine mehr, weil die USR einen ihrer eigenen Leute, den Ratsherrn Andrei Me{ter, ausgeschlossen hat, dieser war schon längst in parteiinterne Opposition zu Fritz gegangen.

Was die Anträge von Szilagyi und Militaru angeht, hatten die PNL-Leute vieles an dem geplanten Regelwerk auszusetzen, auch forderten sie, dass aus den beiden Beschlussvorlagen eine einzige gemacht werden soll. Nach einer erfolglosen Debatte enthielten sich die Liberalen, so dass die Beschlüsse nicht zustande kommen konnten. Bürgermeister Fritz griff die PNL sofort an, deren Vertreter seien Drückeberger, die obskure Interessen zu verteidigen vermögen. Sie würden all jene Baufirmen beschützen, die die Stadt mit Bauschutt und Dreck zumüllen, so dass diese nicht mit den hohen Geldstrafen belegt werden können, die die Anträge der USR vorgesehen hatten. Die PNL hätte an allen Debatten teilnehmen und sich konstruktiv einbringen müssen, unter anderem auch durch die Einreichung von Vorschlägen. Dass so viele Felder rund um Temeswar weiterhin zugemüllt bleiben und von diesen Unternehmen als improvisierte Halden für Bauschutt, Baureste und sonstigem Müll herhalten müssen, sei der feigen PNL zu verdanken, sagte Fritz. Die Absicht der PNL, unterstützt von der PSD, sei nicht, im Interesse der Bürger und des Allgemeinwohls zu handeln, sondern jene dubiosen Unternehmer in Schutz zu nehmen, die sich auf Kosten der öffentlichen Gesundheit bereichern. Die Enthaltung der PNL-Ratsmitglieder erscheine als eine kindische Geste, aber das sei sie nicht. Es handele sich um einen Schlag ins Gesicht der Temeswarer, die Vertreter in den Stadtrat entsandt haben, damit diese sich gegenüber den Problemen der Allgemeinheit klar positionieren und Verantwortung übernehmen, schlussfolgerte der Bürgermeister.