Einladung zum Tauschhandel vor Frühjahrsbeginn

Mediasch – Das Haus neben der Synagoge Mediasch und seine Betreiber laden für Samstag, den 25. Februar, von 10 bis 14 Uhr zur Erstauflage eines Markts für traditionelles Samengut ein. Mit allem soll dabei gehandelt werden dürfen, nur nicht mit Geld. Der Markt am letzten Wochenende vor März-Anbruch nämlich ist schlicht als Tauschbörse für Stecklinge, Setzlinge, Zwiebeln, Jungpflanzen und überhaupt Ratschläge und Tipps betreffend das Ziehen von Blumen und Gemüse im eigenen Garten oder Blumenbeet auf dem Balkon eines Wohnblocks geplant. Auch muss, wer der Veranstaltung praktische Kenntnisse und sortenreine Samen bietet oder sie erst dort erwirbt, keine Gebühr entrichten.

An der Schwelle vom zweiten in das dritte Jahrtausend wurde die 1896 errichtete Synagoge von Mediasch wegen Ausdünnung und Auflösung der lokalen Jüdischen Gemeinde, die spätestens gegen Ende des 20. Jahrhunderts ihre regionalen Nachbargemeinden aus Hermannstadt/Sibiu und Kronstadt/Bra{ov zahlenmäßig doppelt und jene aus dem nahen Schäßburg/Sighi{oara um das Dreifache übertroffen hatte, geschlossen. Ihre dauerhafte Rehabilitation nahm September 2014 zu Rosch Haschana mit dem Feiern des allerersten Jüdischen Neujahrsfest vor Ort seit fast 40 Jahren richtig Fahrt auf und hält religionsübergreifend bis heute an. Das Haus neben der Synagoge wird seither als politisch unabhängiges Kulturzentrum genutzt und von einem aus Künstlern, Historikern und Forschern sowie zwei Projektmanagerinnen gebildeten Team begleitet, worin der Verein „Hosman Durabil“ (Nachhaltiges Holzmengen) aus dem Harbachtal/Valea Hârtibaciului mitvertreten ist. Im Herbst 2022 konnte dank Geldmitteln, die Monate zuvor beim Hermannstädter Internationalen Marathon erlaufen worden waren, das Dach vom Haus neben der Synagoge vollständig neu gedeckt werden. Der Eintritt, das Tauschen und der Austausch am vierstündigen Markt für traditionelles Samengut sind frei.