„Es geht um Hurtigkeit...“

...im Fertigstellen der Machbarkeitsstudie und dann in der Zugverbindung Reschitza-Temeswar

Reschitza/Temeswar – Eines der schönsten und zukunftsträchtigsten Projekte Westrumäniens, die Eisenbahn-Schnellverbindung vom Typ Tram-Train von Reschitza und dem Banater Bergland nach Temeswar und bis zum internationalen Flughafen „Traian Vuia“ ist in seinem Holpergang vergangene Woche einen kleinen Schritt weitergekommen: der Temeswarer Stadtrat hat im Rahmen einer Online-Tagung der Vor-Machbarkeitsstudie zugestimmt. Damit ist das Projekt „Sanierung/Modernisierung der Eisenbahninfrastruktur Reschitza-Nord – Temeswar Nord mit Abzweigung Voiteg – Stamora-Morawitza, Grenze zu Serbien“ zwar den einen Schritt weiter, aber noch nicht in ein unmittelbares Stadium der Finanzierungsmöglichkeit gerückt.

Gegenwärtig beträgt die mögliche Höchstgeschwindigkeit auf diesem Eisenbahnabschnitt für Personenzüge auf dem Papier rund 80 km/h, für Lastzüge 60 km/h, aber real schaffen die Züge auf den insgesamt 95 Kilometern nie Zeiten unter zwei Stunden zwischen den Endbahnhöfen und seltenst und nur auf kurzen Strecken mehr als 70 km/h – sagen zumindest die Zugführer. Mit wasserstoffgetriebenen Zugmaschinen und mit einem rundum sanierten Schienennetz soll der Zug vom Typus Tram-Train künftig auf derselben Strecke mit 100-120 km/h verkehren. So das Projekt.

Transport- und Infrastrukturminister sowie Vizepremier Sorin Grindeanu (PSD), den man, familiär bedingt, sehr oft in Temeswar antreffen kann, wo er seine Villa und darin seine Familie wohnen hat, erklärte den Medien, dass das mögliche Prestigeprojekt Westrumäniens „vorläufig“ auf der Warteliste (im Regierungsjargon: „Komplementärliste“) des Nationalen Wiederaufbau- und Re-silienzprogramms PNRR stehe. Und er entschuldigt sich, als „Banater“: „Nicht ich habe diese Liste zusammengestellt. Das waren andere, Gescheitere. Vor uns. Die sahen diese Strecke als `Reserveroute` an. Aber das heißt noch lange nicht, dass das Projekt nicht auf die Titularliste kommen könnte. Je vollständiger und besser durchdacht es eingereicht wird und je eher es fertig ist, umso größer sind seine Chancen. Das zuerst angekommene reifere Projekt wird angenommen. Es kommt auf die Hurtigkeit an. Ich meinerseits unterstütze den Bürgermeister von Reschitza, der die Projektführung hat, mit allem, was mir legal zur Verfügung steht.“

Die Partnerschaft für die Verwirklichung dieses Projekts haben am 1. Dezember 2020 in Temeswar die Kreisratspräsidenten Alin Nica (PNL, Temesch) und Romeo Dunca (PNL, Karasch-Severin) sowie die Bürgermeister Dominik Fritz (USR, Temeswar) und Ioan Popa (PNL, Reschitza) zu Zeiten unterzeichnet, als USR und PNL Regierungsparteien waren. Inzwischen ist die PNL Juniorpartner der Regierungskoalition unter der Meinungsführung der PSD (der Grindeanu angehört) und die USR in der Opposition, was den Fortgang des Projekts nicht unbedingt beschleunigt. Und auch die Partnerschaft muss oft harte Zerreißproben bestehen, denn niemand weiß so recht, was der Temescher oder der Kreisrat des Berglands wirklich will und verfolgt, was Verzögerungen der Beschlussfassungen bewirkt und das Vorhaben oft auf die Kippe bringt. Inzwischen stehen dem Projekt eine internationale Expertengruppe und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zur Seite.