Europäische Anerkennung

Das Künstlerehepaar Lia und Dan Perjovschi erhält den Prinzessin-Margriet-Preis

Hermannstadt - Das Künstlerehepaar Lia und Dan Perjovschi und der Dirigent Yoel Gamzou sind die Preisträger des heuer zum fünften Mal vergebenen Prinzessin-Margriet-Preises. Die Preisverleihung findet am 19. März in Brüssel im Beisein von Prinzessin Margriet der Niederlande statt.

Die königliche Hoheit setzt sich für Kultur als Mittler für ein besseres Verständnis und Verwerten der Verschiedenartigkeit in Europa ein, der Preis wurde in Partnerschaft mit dem niederländischen Außenministerium sowie jenem für Erziehung, Kultur und Wissenschaft ins Leben gerufen. Vergeben wird er seit 2008 von der Europäischen Kulturstiftung, deren Vorsitzende Prinzessin Margriet 24 Jahre lang war, an Künstler und/oder Intellektuelle, deren Arbeit die Rolle der Kultur im Erschaffen eines demokratischen Europa unter Beweis stellen.

Lia und Dan Perjovschi (Bukarest und Hermannstadt/Sibiu) sind visuelle Künstler, die sich mit ihren Werken aber auch zivilgesellschaftlichem Engagement für den Aufbau einer kulturellen Gemeinschaft in Rumänien und deren Bekanntwerden im Ausland einsetzen. Besonders bekannt geworden ist Dan Perjovschi durch seine auf Galerie- oder sonstige Wände gestrichelten Zeichnungen mit sozialpolitischer Botschaft.Yoel Gamzou (Berlin) ist der künstlerische Leiter und Dirigent des internationalen Gustav-Mahler-Orchesters. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Soziologe Stuart Hall, die Choreographen Jérôme Bel und Pichet Klunchun, die Regisseure Borka Pavicevic und Stefan Kaegi oder der Kurator Charles Esche.

Den Preis hat das Künstlerehepaar Perjovschi für seine öffentliche Tätigkeit erhalten, die es unter dem Titel „Archiv für zeitgenössische Kunst“ und „Zentrum für die Analyse der Kunst“ in ihrem Atelier in Bukarest gesammelt und allen Interessenten zur Verfügung gestellt hatte. Aus diesem Atelier im Hof der Kunsthochschule wurden sie 2010 hinausgeworfen und wollen ihr Zentrum nun in Hermannstadt aufbauen, dessen Ehrebürger Dan Perjovschi ist. 21 Jahre lang hätten sie im Hof der Kunsthochschule gearbeitet, doch sind sie nie eingeladen worden, um ihre Tätigkeit dort vorzustellen, erklärte Dan Perjovschi in der Zeitschrift „22“, deren graphische Gestaltung er seit deren Gründung betreut. Diese (weitere) europäische Anerkennung ihrer Arbeit trete der nationalen Kurzsichtigkeit entgegen, so der Künstler.