Ferdinand-Kolleg mit sanierter Lehrwerkstatt

Ausstattung kommt größtenteils aus Deutschland

Der DWC-Vorsitzende Peter Hochmuth, Corina Dan vom Deutschen Konsulat in Temeswar, der deutsche Konsul Ralf Krautkrämer und Bürgermeister Nicolae Robu bei der feierlichen Inbetriebnahme der frisch sanierten Werkstatt des Ferdinand-Kollegs Foto: Bürgermeisteramt Temeswar

Temeswar – Die frisch sanierte Werkstatt des Technischen „König Ferdinand I.“-Kollegs in Temeswar/Timişoara kann sich sehen lassen: Am Dienstag veranstaltete Bürgermeister Nicolae Robu die wöchentliche Pressekonferenz im Ferdinand-Kolleg, da, wo seit einigen Jahren das duale Berufsschulsystem nach deutschem Muster erfolgreich in Betrieb ist. Der Grund: Die Sanierung der Werkstatt, ein vor mehreren Jahren gegebenes Versprechen seitens der Kommunalverwaltung, ist endlich beendet und das musste nun, wenige Monate vor den Lokalwahlen, auch der Öffentlichkeit gezeigt werden. Bürgermeister Robu schnitt feierlich das Band durch, wie das bei Einweihungen in Rumänien der Fall ist. Die Sanierung der Werkstatt, die sich auf rund 560 Quadratmeter erstreckt, kostete die Stadt umgerechnet etwa 190.000 Euro.

Das duale System nach deutschem Muster sieht vor, dass die Schüler sowohl einen theoretischen, als auch einen praktischen Unterricht genießen. Im Rahmen der praktischen Basisausbildung müssten sie ein Praktikum in einem Unternehmen ableisten, aber auch in der Schulwerkstatt üben. Die Werkstatt, die die Schule hatte, „hätte eher in ein Industriemuseum gepasst“, sagt der Vorsitzende des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs „Banat“ (DWC), Peter Hochmuth. Sowohl er, als auch die Vertreter jener Unternehmen, die die duale Berufsausbildung am „Ferdinand“-Kolleg unterstützen, hatten immer wieder betont, wie wichtig es sei, eine sanierte, modern ausgestattete Werkstatt zu haben. „Die Jahre sind vergangen und es geschah nichts. Wir mussten teilweise sogar Angebote von Firmen aus Deutschland ablehnen, die uns Geräte überlassen wollten, weil wir nicht wussten, wohin damit. Zu guter Letzt wurde diese Woche die renovierte Lehrwerkstatt in Betrieb genommen“, freut sich Peter Hochmuth. Von einer Berufsschule aus Ulm erhielt die Werkstatt vor wenigen Wochen die Grundausstattung. „Wir sind jetzt dabei, Maschinen zu besorgen, sodass in Zukunft die Lehrlinge auch in der Lehrwerkstatt unterrichtet werden können“, sagt Peter Hochmuth.

2012 wurde die duale Berufsausbildung am Ferdinand-Kolleg eingeführt. Damals waren nur 17-18 Schüler am Start, erinnert sich Peter Hochmuth. Hier werden die Lehrlinge in drei Berufen ausgebildet: CNC-Bediener, Elektriker und Elektromechaniker. Mehr als 200 Schüler besuchen zurzeit das Ferdinand-Kolleg. Im September starteten vier Klassen mit insgesamt 80 Schülern in das neue Schuljahr. „Wir haben schon eine Reihe von Absolventen, die im Berufsleben stehen und die mit der Ausbildung sehr zufrieden sind. Es fällt uns mittlerweile leichter, Schüler zu bekommen, als damals, vor sieben Jahren, aber wir sind noch weit weg vom Normalzustand“, erklärt der DWC-Vorsitzende.