Filmprojektionen zum Gedenktag der Holocaustopfer

Bukarest - Das Nationale Institut für das Studium des Holocaust „Elie Wiesel“ organisiert in Zusammenarbeit mit dem Bukarester Museum des rumänischen Bauern besondere Filmprojektionen zwischen dem 27. und 29. Januar, anlässlich des morgen zu begehenden Weltgedenktages der Holocaustopfer. Im Horia-Bernea-Saal des Museums (Str. Monet˛riei Nr. 3) werden diesen Donnerstag bis Samstag insgesamt fünf Filme, welche sich mit der Thematik des Holocaust auseinandersetzen, gezeigt. Zum Auftakt der Veranstaltung wird morgen das Drama „Das Labyrinth der Lügen“ (Deutschland, 2014) in der Regie von Giulio Ricciarelli aufgeführt. Die Handlung spielt sich 13 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ab, jedoch scheint die nationalsozialistische Vergangenheit den jungen und idealistischen Staatsanwalt Johann Radmann einzuholen, als dieser beginnt, im Fall eines ehemaligen Lagerkommandanten von Auschwitz, jetzt Lehrer an einer Frankfurter Schule, zu ermitteln. Bei seiner Tätigkeit stößt er jedoch auf mehrere Hindernisse aus dem System ehemaliger Unterstützer des Nationalsozialismus und durchlebt eine Krise, als er herausfindet, dass sein eigener Vater Mitglied der NSDAP war und einer seiner Kollegen sich für einen ehemaligen Nazi einsetzte.

Am Freitag spielen um 18 Uhr die Doku-Filme „Das Nashorn konfrontieren“ (Canada, 2007) vom rumänischstämmigen kanadischen Regisseur Simcha Jacobovici, ein verstörender Bericht über die Ereignisse, die die jüdische Gemeinde in Jassy/Ia{i im Juni 1941 erlebte, wofür Jacobovici zurück nach Jassy, dem Geburtsort seines 1941 hingerichteten Vaters kehrt und um 19.15 Uhr „Der Buchhalter von Auschwitz“ (Canada, 2019) von Matthew Shoychet. Oskar Gröning, ein ehemaliges SS-Mitglied, der als „Buchhalter von Auschwitz“ bekannt war, wird im Alter von 94 Jahren der Tötung von 300.000 Juden beschuldigt. Die Nachricht von seinem Prozess 2015 ging um die Welt und sorgte für Kontroversen: ist die Anklage eines Massenmörders, 70 Jahre nach der Begehung seiner Tat, auch in seinen letzten Lebensjahren ein Akt der Gerechtigkeit?

Am Samstag werden um 17 Uhr Christian Petzolds Drama „Phoenix“ (Deutschland, 2014) und abschließend um 19 Uhr „Persischstunden“ (Russland, Deutschland, Weißrussland, 2020) in der Regie von Vadim Perelman gezeigt. In „Phoenix“ beschließt Nelly, eine Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Berlin zurückzukehren, um herauszufinden, ob ihr Ex-Mann sie den Nazis verraten hat.  „Persischstunden“ handelt von einem jungen belgischen Juden, der 1942 verhaftet und in ein Konzentrationslager in Deutschland gebracht wird. Er entgeht der Hinrichtung, indem er behauptet, Iraner zu sein, was ihn jedoch in eine äußerst komplizierte Situation bringt: Er muss dem Offizier, der die Lagerküche leitet, Persisch beibringen. Um zu überleben, erfindet der junge Jude eine ihm unbekannte Sprache. 

Der Eintritt erfolgt unter Vorlage des grünen Zertifikats über Tickets mit dem Wert von 0 Lei, die bei eventbook.ro verfügbar sind. Es gilt Maskenpflicht.