Franzobel stellt „Das Floß der Medusa“ in Rumänien vor

Literarische Reise nach Bukarest, Temeswar, Klausenburg und Jassy

Bukarest - Der Schriftsteller Franzobel, eine originelle und unangepasste Stimme der österreichischen und europäischen Literatur, wird die rumänische Version seines Romans „Das Floß der Medusa“ (rum. Pluta Meduzei), der beim EuroPress Group Verlag in der hervorragenden Übersetzung von Victor Scoradeț erschienen ist, im Rahmen einer literarischen Tournee vorstellen, die ihn nach Bukarest, Temeswar/Timișoara, Klausenburg/Cluj-Napoca und Jassy/Iași führen wird. In all diesen Städten wird Franzobel mit dem rumänischen Publikum darüber diskutieren, wie diese wahre literarische Studie über das Überleben und die Grenzen der menschlichen Natur geschrieben wurde, aber auch über die dringende Aktualität eines historischen Themas, nämlich die Folgen des Untergangs der Fregatte Medusa im Jahr 1816. Diese literarische Reise wird vom Österreichischen Kulturforum, dem Verlag EuroPress Group, den Buchhandlungen Cărturești und dem Internationalen Literatur- und Übersetzungsfestival Jassy (FILIT) organisiert.

In Bukarest stellt Franzobel seinen Roman am heutigen Donnerstag um 12 Uhr im Sitzungssaal der Fakultät für Fremdsprachen im Gespräch mit Prof. Dr. Horațiu Gabriel Decuble, Leiter des Germanistik-Departements, vor.

Am morgigen Freitag, dem 13. Oktober, geht es weiter nach Temeswar um 19 Uhr, in der Buchhandlung Cărturești, Pia]a Victoriei (Str. Dr. Nicolae Paulescu Nr. 2), wo der Autor ein Gespräch mit dem Schriftsteller Cristian Vicol führen wird.
Am 16. Oktober wird Franzobel um 19 Uhr, in der Buchhandlung Cărturești Platinia in Klausenburg (Calea Mănăștur, Nr. 2-6) erwartet. Dort wird er seinen Roman mit der Journalistin Anca Bota besprechen.

Der letzte Halt seiner Tournee durch Rumänien ist bei dem Internationalen Literatur- und Übersetzungsfestival (FILIT) in Jassy. Am 18. Oktober findet zwischen 10 und 12 Uhr ein Treffen mit Franzobel im Festsaal des Nationalkollegs „Mihai Eminescu“ statt (Koordinatoren: Prof. Dr. Lucian Țurcaș, Prof. Dr. Christian Lichtenberg) und am Folgetag wird er zusammen mit den Schriftstellerinnen Ana Merino und Karina Sainz Borgo ab 18 Uhr im FILIT-Haus (Unirii-Platz) zu Gast sein. Die Moderation leistet Ovidiu Mihăiuc.
Die Veranstaltungen finden auf Rumänisch und Deutsch, mit Übersetzung ins Rumänische, statt.

Franzobel (mit vollem Namen Franz Stefan Griebl) ist ein Dramatiker und Prosaautor, der nicht zum ersten Mal mit Rumänien in Berührung kommt – 2012-2013 wurde sein Stück „Paradies“ im Theater „Fani Tardini“ in Galați aufgeführt. Der 1967 geborene Schriftsteller ist einer der wichtigsten österreichischen Gegenwartsautoren und einer der führenden Namen der deutschsprachigen Literatur. Er hat fast 30 Theaterstücke, Dutzende von Romanen sowie Bände mit Kurzgeschichten, Gedichten und Kinderbücher geschrieben. Unter den zahlreichen Preisen, Auszeichnungen und Nominierungen, die er bisher erhalten hat, sind der renommierte Ingeborg-Bachmann-Preis (1995), die Brecht-Medaille (2000), der Arthur-Schnitzler-Preis (2002) und der Nestroy-Theaterpreis (2005) zu nennen. Seine Stücke wurden in Frankreich, Dänemark, Mexiko, Argentinien, Chile, Polen, Rumänien, der Ukraine, Italien, den Vereinigten Staaten und Russland aufgeführt. Seine Werke wurden in 23 Sprachen übersetzt.

„Franzobel hat die seltene Gabe, die Illusion zu erwecken, dass man im Leben aller seiner Figuren anwesend ist. Das macht den Roman zu einer atemlosen Lektüre. Brutal und ironisch, gewalttätig und zynisch, bisweilen schockierend - nicht zuletzt wegen der später vor Gericht bewiesenen Kannibalismus-Szenen – ist ‚Das Floß der Medusa’ ein akribisch dokumentierter Roman, ein Abenteuerroman, aber auch ein sprachliches Meisterwerk voller ironischer Anspielungen, eine Studie über menschliches Verhalten’, wie es ein Kommentator ausdrückt“, so EuroPress Group Verlag.