Gräber bei Autobahnbau entdeckt

Die ältesten sind mehr als 3000 Jahre alt

Temeswar - Die Bauleute der Banater Autobahn schreiben wieder Geschichte: Mehr als 50 Gräber aus der Zeit vor Christus wurden nun bei den Ausgrabungen auf der Baustelle der zukünftigen Autobahn, die das Banat mit Siebenbürgen verbinden soll, zwischen Lugosch und  Diemrich/Deva entdeckt. Ein Temeswarer Archäologenteam unter der Leitung von Prof. Dr. Florin Draşovan vertieft derzeit diesen sensationellen Fund mit umsichtigen archäologischen Ausgrabungen im Weichbild des Dorfes Păru, auf dem neuen Autobahnabschnitt zwischen den Banater Ortschaften Belinţ und Traian Vuia. Das Alter dieser Gräber wird auf mehr als 3000 Jahre geschätzt.

Hinzukommen Tongefäße und rituelle Steinmühlen sowie Hunderte ehemalige Wohnungen aus einer Zeitspanne zwischen dem Jahr 1300 und 1200 v. u. Z. Laut Prof. Draşovan handelt es sich um die größte bis heute entdeckte Nekropole aus der Bronzezeit, die der Kulturgruppe Balta Sărată zuzuordnen ist, zum Teil aber auch um Funde aus der Römerzeit und aus dem Mittelalter. Aus archäologischer Sicht besonders wertvoll erscheinen die gefundenen Gräber, die ein neues Licht auf die Beerdigungsrituale aus der Bronzezeit im Nordosten des Banats werfen: Es wurde herausgefunden, dass die Verstorbenen auf einen Scheiterhaufen gebettet wurden, um dann gemeinsam mit den rituellen Grabobjekten verbrannt zu werden. Auf einem tonerdenen Altartisch wurden sodann die bei der Zeremonie benutzten Tongefässe und Steinmühlen abgelegt.

Als Bedingung für die reibungslose Fortführung der Bauarbeiten hat das Archäologenteam dem Bauausführer dieser Autobahntrasse einen laut Gesetz erforderlichen technischen Bericht auszustellen. Die Fachleute vom Banater Museum beabsichtigen eine Monografie zu diesem Thema herauszubringen. Bekanntlich hatten die Archäologen vom Banater Museum mit gleichartigen Gräbern schon auf der ehemaligen Baustelle der 2011 ihrer Bestimmung übergebenen Autobahn Arad – Temeswar wichtige wissenschaftliche Funde gemacht.