Grenzpolizei weiß nichts von Schmuggel

Territorialinspektorat Temeswar beschuldigt DNA der Tatsachenfälschung

Reschitza – Seit die Untersuchungen und die Anklageschrift der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft DNA gegen die korrupten Grenzpolizisten und Zöllner aus Naidăş im Netz nachzulesen sind, weigert sich der Sprecher des Territorialinspektorats Temeswar der Grenzpolizei, die Behauptungen der DNA, die gespickt sind mit zahlreichen Beweisen, zu kommentieren. Oder zu widerlegen. Seine einzige Reaktion darauf ist: „Ich stimme dem, was in der Anklageschrift steht, nicht zu!“ Währenddessen behaupten die DNA-Staatsanwälte weiterhin, der Schmuggel an der Grenze zwischen Rumänien und Serbien habe „unvorstellbare“ Dimensionen erreicht.

Inspektor Petru Nicola, der Sprecher der Grenzpolizei in Temeswar, behauptete gegenüber den Medien, das Territorialinspektorat der Polizei Temeswar habe „nicht einmal zur Kenntnis genommen“, dass es am Grenzübergang zwischen Rumänien und Serbien schwerwiegende Gesetzesübertretungen gäbe – als ob die Chefs der Grenzpolizisten in Temeswar im Internet nichts nachlesen könnten von dem, was allen bekannt ist. Die Anklageschrift der DNA-Staatsanwaltschaft ist öffentlich.

In der Anklageschrift, die auf mehreren Jahren Verfolgung, Beobachtung und Untersuchung des Gebarens der Grenzpolizisten und Zöllner fußt und voll mit Nachweisen der Behauptungen der Staatsanwälte ist, wird von „Lkw-Ladungen voller Zigaretten“ gesprochen, die unregistriert die Grenze passieren und dann umgeladen werden auf wohlbewachte Kastenwagen, mit denen sie zu den Einzel-„Händlern“ landesweit transportiert werden.

Von alledem will man in Temeswar nichts wissen. Die Banater Medien sprechen inzwischen mehr oder weniger verschleiert von einer vermutlichen Verwicklung auch der Chefs in Temeswar, zumal fabelhafte Summen im Spiel sind. Die Staatsanwaltschaft vermutet durch den Zigarettenschmuggel für den Fiskus/den Staat einen Schaden in Milliardenhöhe. Milliarden Lei, immerhin.

Glaubt man den Bekanntmachungen der Grenzpolizei in Temeswar, werden an den Grenzen zu Serbien bloß kleine Schmuggler, Gebrauchtwagenschieber, Menschenhändler, Schleuser und ähnliche Kriminelle gefasst. „Wir wissen von dem, was sie uns erzählen, nichts,“ heißt es standhaft in Temeswar. „Die DNA kann untersuchen wen sie will, aber was sie über uns schreibt, damit sind wir nicht einverstanden!“ Das wiederholt der Sprecher der Temeswarer Grenzpolizei gebetsmühlenartig, sooft er gefragt wird zum Großschmuggel der Grenzer und Zöllner.