Klausenburg – Vier Kinder aus der Gemeinde Erlenmarkt/Viișoara im Landkreis Klausenburg/Cluj, die an Masern erkrankt sind, wurden ebenfalls positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Die von beiden Infektionskrankheiten betroffenen Kinder sind im Alter von 3 bis 11 Jahren und wurden nach Klausenburg/Cluj-Napoca in das Spital für Infektionskrankheiten gebracht. Die Behörden haben bereits eine epidemiologische Untersuchung vor Ort eingeleitet. Die direkten Kontakte der Kinder wurden getestet und sind nicht infiziert.

„Wir haben die überwachte häusliche Isolation der gesamten Gemeinschaft beschlossen, zu denen die Kinder gehören, rund 100 Personen. Wir haben Ordnungskräfte am Eingang zur Gemeinschaft aufgestellt, einer kleinen Straße in Erlenmarkt mit rund 20 Häusern“, erklärte Mircea Abrudean (PNL), der Präfekt des Kreises. „Insofern es weitere Personen mit Symp-tomen in der Gemeinschaft gibt, werden auch diese getestet.“ Ioan Roman (PSD), der Bürgermeister der Gemeinde, forderte die Bürger, aber insbesondere die der Roma-Gemeinschaft dazu auf, die Regeln der sozialen Distanz einzuhalten, Schutzmasken zu tragen und ihre Häuser nur zu verlassen, wenn dies unbedingt erforderlich sei. Die Versorgung der unter häuslicher Isolation stehenden Familien übernehme das Bürgermeisteramt, erklärten Abrudean und Roman.

Rumänien weist in der Europäischen Union mit Abstand die meisten Masern-Erkrankungen auf. Trotzdem ist in den vergangenen Jahren die Impfrate immer weiter zurückgegangen. Erst Anfang Mai forderte Renate Weber dringend, Maßnahmen gegen die Verbreitung der Masern zu ergreifen. Rumänien befände sich laut der Ombudsfrau derzeit auf dem Höhepunkt einer Masernepidemie mit rund 20.000 Fällen und über 60 Toten. Das bereits 2017 vom Senat verabschiedete Impfgesetz wurde von der Abgeordnetenkammer bisher noch immer nicht angenommen. Nach aktuellem Bearbeitungsstand würde es eine Impfung gegen Masern nur in speziellen epidemiologischen Situationen verpflichtend machen.