Hermannstädter Lungenfachärztin bietet Leitfaden für Daheim

Ein Verdacht auf Infektion mit dem Coronavirus darf nicht zu hypochondrischer Panik verleiten

Hermannstadt – Dr. Lavinia Danciu ist Fachärztin für Lungenkrankheiten an der gleichnamigen Abteilung des Kreiskrankenhauses Hermannstadt/Sibiu und folglich Spitzenkraft in der vordersten Reihe eines lokal vielfach überbeanspruchten medizinischen Versorgungsapparates, der für die Sicherheit einer gesamten Region Sorge zu tragen versucht. Da die Jahreszeit akut unbedenklicher Krankheitsanzeichen wie Schnupfen und Erkältung bereits angebrochen ist, der Unterschied zwischen Saison-typischen Symptomen und Indizien für eine Infektion mit SARS-CoV-2 jedoch nur durch Labortest bestätigt werden kann, hat Fachärztin Dr. Lavinia Danciu Mittwoch, am 18. November, einen auf das Leseverständnis von Patienten abgestimmten Artikel veröffentlicht, der die Richtlinien verantwortlichen Umgangs mit sich selbst bei Vermutung einer Infektion mit SARS-CoV-2 kurz und bündig zusammenfasst.

Ein Verdacht auf Infektion mit dem Coronavirus darf nicht zu hypochondrischer Panik verleiten. Dem Leitfaden der Fachärztin für Lungenkrankheiten zufolge aber ist er das sicherste Motiv zur schnellstmöglichen Ergreifung von bereits daheim durchführbaren Maßnahmen. Abwarten schwerer Krankheitsanzeichen wie Husten, hohem Fieber und Schmerzen in der Brust ist zu unterlassen. Schon bei Auftritt von Halsschmerzen, Kopfschmerzen, überhöhter Ermüdung, fließender Nase oder anderen Anzeichen, die auf eine Erkältung schließen lassen, sind striktes Daheimbleiben und telefonische Benachrichtigung der Hausärztin oder des Hausarztes als Norm des Augenblicks zu berücksichtigen. Ist es zunächst aus diversen Gründen nicht möglich, sofort in Kontakt mit der Hausärztin zu treten, um sich von ihr genaue Anweisungen geben zu lassen, kann dennoch bis auf Weiteres risikofrei zu Hausmitteln gegriffen werden. An allererster Stelle zählt hier die Einnahme von Flüssigkeit – am besten in Form von Tee. Je nach Körpergröße verträgt ein erwachsener Mensch bis zu drei oder gar noch mehr Liter Flüssigkeit pro Tag.

Mit Honig und Zitronensaft gesüßter Thymian-Tee, der sowohl getrunken als auch inhaliert werden kann, gilt als wirksames Mittel gegen Husten. Wer kein Geschwür an Leber oder Darm hat und auch nicht allergisch auf den Wirkstoff Acetylsalicylsäure reagiert, kann täglich eine magensaftresistente Tablette Aspirin einnehmen. Zu empfehlen ist auch eine 1000 Milligramm starke Vitamin-C-Tablette mit Zink- und Vitamin-D3-Zusatz. Sobald die hausärztlichen Anweisungen feststehen und befolgt werden, ist die Entwicklung des Gesundheitszustandes genau zu beobachten. Bilden sich die Symptome zurück, reicht Daheimbleiben aus.

Abhängig von der persönlichen Berichterstattung im telefonischen Kontakt mit dem Hausarzt ist es möglich, dass dieser den Bereitschaftsdienst der regionalen Gesundheitsbehörde auffordert, einen Abstrich am Wohnort des Patienten vornehmen zu lassen. Fällt das Testergebnis positiv aus, kann die infizierte Person unter Berücksichtigung der Anordnungen vom Hausarzt zunächst trotzdem weiter zuhause bleiben. Verschlechtert sich die allgemeine Befindlichkeit jedoch zusehends, sind also extreme Müdigkeit, Reizhusten, hohes Fieber, schwerer Atem und überhöhte Bettschwere festzustellen, muss umgehend die Notrufnummer 112 gewählt werden. Im Gespräch mit der diensthabenden Person der Notrufzentrale muss mitgeteilt werden, dass man zuhause in Isolation mit dem Coronavirus ist und sich der eigene Zustand trotz  Behandlung verschlechtert. Dadurch wird die Notrufzentrale davon in Kenntnis gesetzt, dass ein mit entsprechend ausgerüsteten Rettungssanitätern besetzter Rettungswagen an den Wohnort der anrufenden Person zu senden ist. Nur so ist es möglich, den eigenen Schutz und denjenigen der Menschen ringsum zu gewährleisten.

Dr. Lavinia Danciu führt beruhigend an, dass 80 Prozent der Krankheitsfälle gut verlaufen. Wer sich unter hausärztlicher Aufsicht zuhause in den eigenen vier Wänden selbst behandelt und somit auch den nicht zu vernachlässigenden psychischen Komfort von daheim um sich hat, kann davon ausgehen, in Sicherheit zu sein.