„Im Kreisrat gab es eine mafiöse Struktur“

Kreisratspräses Dunca weiterhin auf der Spur der Unterschlagungsweisen öffentlicher Gelder

Reschitza – „Im Kreisrat gibt es Menschen mit Expertise. Davon habe ich mich überzeugen können, als ich einen zusammenfassenden Bericht bekam über von der Straßenbaudirektion DDJ direkt vergebene Aufträge – ein Bericht, den ich angefordert hatte“, sagte Kreisratspräsident Romeo Dunca (PNL) auf seiner jüngsten Pressekonferenz. „Die Zeit war bislang zu kurz, um mir einen umfassenden Überblick zu verschaffen, aber dieser erste Bericht über 20 Direktvergaben von Straßenbauaufträgen hat meine Überzeugung gefestigt, dass der Vorgängerkreisrat unter PSD-Führung eine mafiöse Diebstahlstruktur aufgebaut hat, um öffentliche Gelder zu stehlen. Ich spreche nicht von der physischen Auflösung dieser Straßenbaudirektion, aber die gegenwärtige personelle Besetzung muss aufgelöst, sie muss `dezimiert´ werden.“

Darin sehe er „die einzige Lösung, um neu und sauber die Arbeit zu starten, im Dienst der Bürger, um die Gelder der Bürger sinnvoll und in vollem Umfang zu nutzen“. Bis September 2020 seien die Bürger aus der Sicht von Dunca einfach von der Leitung des Kreisrats, Hand in Hand mit der Bau- und Instandhaltungsdirektion für Kreisstraßen (DJ), DDJ, übers Ohr gehauen worden. Indem die Gelder für Straßenbau und Instandhaltung vom Kreisrat direkt an DDJ weitergeleitet wurden, habe sich der abgelöste Kreisrat und seine Leitung – Silviu Hurduzeu wurde PSD-Abgeordneter, seine ehemaligen Stellvertreter Popovici und Nedelcea schafften den Sprung nicht – die Hände in Unschuld waschen können und behaupten, sie hätten nichts von den massiven Unterschlagungen gewusst. Hauptverantwortlich für die Verwässerung und Unterschlagung der Gelder sei (der inzwischen von Dunca zum Rücktritt gezwungene) DDJ-Direktor Gabriel Știka folglich geworden, Nutznießer der Unterschlagungstricks aber waren diverse lokale und regionale PSD-Bonzen über deren Firmen, „und von dort floss das Geld als `Wahlkampffonds`, für den Stimmenkauf“, sagte Dunca. „Was übrigblieb, füllte die Reservenfonds derjenigen auf, die schuld sind am heutigen Desaster Rumäniens. Die Kontrollcorps wurden `gezähmt´, „etwa so, wie ein Bauer seine Wachhunde neben dem Heuschober ankettet, während ihm die Diebe aus der Speisekammer den Speck stehlen“. Die Straßenbaudirektion sei eine „Melkkuh“ gewesen, indem die Asphaltrezepte „verdünnt“ und große Materialmengen einfach gestohlen wurden.

Dunca hat eine Fotokollektion von den Untersuchungen vor Ort zusammengestellt, wo man sehen kann, dass Asphaltdecken, die (laut beglichenen Kosten) sechs Zentimeter dick hätten sein sollen, in Wirklichkeit drei Zentimeter dick waren. Grundsätzlich bewies Dunca, dass das gesamte Kontroll- und Abnahmecorps von DDJ sich wissentlich hinters Licht führen ließ, etwa, indem sie nur dort prüften, wo sie hingeführt wurden.