Jahr der Banater Bergbahn

Vortragsreihe zu Themen der Banater Industriegeschichte

Reschitza - Am gestrigen Freitag wurde im Ausstellungssaal der Kreisdirektion Karasch-Severin für Kultur und Nationales Kulturgut am Reschitzaer Hauptplatz eine mehrmonatige Vortragsreihe eröffnet, die unter das Zeichen des 150. Jahrestags der Eröffnung der Bergbahn Orawitza-Anina („Banater Semmeringbahn“) gestellt wurde. Ab nun wird am selben Ort in monatlichen Vorträgen über Jahrestage und Ereignisjubiläen referiert, die heuer im Kalender stehen.
Die Kreisdirektion Karasch-Severin für Kultur und Nationales Kulturgut wird zusammen mit dem Kreisrat Karasch-Severin und den Rathäusern und Kommunalräten von Anina und Orawitza auch ein „Zentralereignis“ organisieren – voraussichtlich im Rahmen der 3.Ausgabe des Internationalen Lyrikfestivals „Porţile poeziei“ im Juni – bei dem mittels einer Sonderfahrt mit der „Banater Semmeringbahn“ und entsprechenden Drucksachen des Eisenbahnereignisses gedacht wird.

Zu den Vorträgen, die in den kommenden Monaten von der Kreisdirektion Karasch-Severin für Kultur und Nationales Kulturgut organisiert und die hauptsächlich vom Historiker der Südbanater Montanindustrie, Dipl.-Ing. Dan Perianu, bestritten werden, gehören: „150 Jahre seit Aufnahme des Güterverkehrs auf der Bergbahn Orawitza-Anina, eröffnet am 15. Dezember 1863“ oder „135 Jahre seit der Unterzeichnung des ersten rumänisch-amerikanischen Handelsvertrags“ (der Orawitzaer Jude Julius Schnabel – dessen Nachfahren heute in Reschitza, in Israel und in Deutschland leben   – hatte 1878 mit einem Handelsmann aus Philadelphia einen ersten solchen Vertrag über Warenlieferungen abgeschlossen) oder „125 Jahre seit dem Bau der Werkhallen am linken Ufer der Bersau/Bârzava“ (es handelt sich um die „Alte Maschinenfabrik“, die Fabrik für Brückenbau und die Schmiede) bzw. „120 Jahre seit dem Bau der „Alten Direktorenvilla“ des Maschinenbauwerks, nach Plänen des Architekten Ludwig von Ybl“ und „110 Jahre seit Beginn der hydrotechnischen Gesamtnutzung der Westhänge des Semenik-Bergstocks mittels Kanäle, Wasserschlösser, Tunnel und Aquädukte“.

Im Rahmen der Jubiläumsvorträge dieses Jahres wird u. a. auch einiger Direktoren der Reschitzaer Werke gedacht (der am 14. Mai 1923 geborene Alexandru Bitang wäre 90 Jahre alt geworden), aber auch dem Wirken des im Banat ziemlich aktiven Bukarester Architekturprofessors Duiliu Marcu (der stark ideologielastige Architekt der 1920-1930er Jahre entwarf in Reschitza die „Neue Direktionsvilla“ des Maschinenbauwerks, die vor 85 Jahren eingeweiht wurde – oder, in Temeswar, die gegenwärtige Fassade des Opernhauses) oder der Eröffnung neuer Werkhallen im Rahmen der unter den Kommunisten forcierten Industrialisierung (70 Jahre „Neue“ Maschinenfabrik, 60 Jahre Wasserkraftwerk Crăinicel, 60 Jahre seit dem Bau des ersten Thermoaggregats, das in Rumänien gebaut wurde (es funktioniert auch heute noch im Chemiewerk in Viktoriastadt) oder 55 Jahre seit Beginn des Baus der Reschitzaer Fabrik für Dieselmotoren und 35 Jahre seit Eröffnung der Hallen am Industriestandort Câlnicel in der Reschitzaer Neustadt.