„Kaiserbahnhof“ soll endlich renoviert werden

Finanzierung des Vorhabens nun ausschließlich mit EU-Mitteln

Herkulesbad – Auf der nationalen Ausschreibungsplattform für Großprojekte SEAP hat die Eisenbahnregionale Temeswar endlich die Ausschreibung für die Entwurfs- und Durchführungsarbeiten der Komplett-Sanierung des Bahnhofs des Bade- und Luftkurorts Herkulesbad ausgeschrieben. Der „Kaiserbahnhof“, eigens errichtet ab 1878 und fertiggestellt für die Ankunft, am 27. September 1896, des Eisenbahnfans und Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn Franz Joseph I, von König Karl I von Hohenzollern-Sigmaringen, dem König der Donaufürstentümer/von Rumänien, sowie des jungen Königs Alexandar I. von Serbien, aus dem Geschlecht der Obrenovic (König zwischen 1889-1903), die im Casino von Herkulesbad den Vertrag über die friedliche Nutzung des Kanals und der Treidelbahn (serbisch heute noch: SIP, von Sipska Lokomotivska Vua) unterzeichneten, die eine Umschiffung der gefährlichen Stromschnellen im Kleinen und Großen Kasan/Kessel der Donau beim Eisernen Tor ermöglichte.

Der Bahnhof von Herkulesbad, einer der markantesten ganz Rumäniens, ist architektonisch einem bei Wien befindlichen Jagdschloss von Maria Theresia nachempfunden, wurde allerdings im Warte- und Schalterraum in der kommunistischen Zeit durch ein wie die Faust aufs Auge passendes nationalistisch getöntes Mosaik verunziert. Nichtdestotrotz ist der Bahnhof in die Liste der Geschichtsdenkmale Rumäniens aufgenommen worden.

Erstmals ist die Absicht der Komplett-Sanierung des Bahnhofs 2019 vom Verkehrsministerium angekündigt worden, zusammen mit weiteren 47 Bahnhöfen, für die es angeblich eine EU-Finanzierung (mit Gegenfinanzierung aus dem Staatshaushalt) gab. Speziell für den Bahnhof von Herkulesbad stellen die Rumänischen Eisenbahnen CFR jetzt rund 19 Millionen Lei zur Verfügung. Angebote für die Sanierung des Bahnhofs, der Nebengebäude, des Bahnsteigs, des Bahnhofsvorplatzes und die Anlage von Parkplätzen können bis am 20. Februar eingereicht werden.

Zum Projekt schreibt die Eisenbahnregionale Temeswar auf SEAP: „Die vorgeschlagenen Arbeiten haben als Ziel, die Nutzungsbedingungen des Bahnhofs zu verbessern sowie den Reisenden qualitätsvollere Dienstleistungen zu bieten. Deshalb müssen die Bahnhofsbauten rundumsaniert werden, auch sind sie zu konsolidieren gemäß den Empfehlungen der technischen Expertise, sämtliche Installationen sind zu erneuern, eines der Nebengebäude soll zu einem Eisenbahner-Fortbildungszentrum ausgebaut werden, der Innenraum des Bahnhofs muss neu unterteilt werden.“

Zur Erinnerung: der erste Anlauf zu einer Sanierung des historischen Bahnhofs von Herkulesbad, jener von 2019, sah vor, dass die Gelder aus EU- und dem Staatshaushalt Rumäniens kommen, über POIM 2014-2020. Jetzt heißt es, dass die Finanzierung ausschließlich aus EU-Mitteln, über das Operativprogramm Transport - POT 2021-2027 - fließen soll.