Karansebesch behält Theologielyzeum

Karansebesch - In aller Stille haben die Schulinspektorate Ende 2013 auf Weisung des Ministeriums für Unterricht an fast allen Lyzeen mindestens eine 9. Klasse für das kommende Schuljahr gestrichen. Zugunsten von Berufsschulen, die „gestärkt“ werden sollen. Die typisch balkanisch durchgeführte Maßnahme ist im vorweihnachtlichen Trubel untergegangen und nicht einmal gut ausgebildete und meist auf der Hut befindliche Parlamentarier haben darauf entsprechend reagiert. Im Grunde kommen wir ab Herbst 2014 wieder in die Situation, Berufsschulklassen ohne jede materielle Basis ins Leben gerufen zu haben und sogar eine zweispurige Berufsschulausbildung droht, denn die von den deutschen Wirtschaftsclubs initiierten dualen Ausbildungsklassen gibt es ja mancherorts auch noch. Und die hatten einen vielversprechenden Start.

In Karansebesch gibt es auch im kommenden Jahr fünf Lyzeen, zwei postlyzeale Sanitärschulen und drei Kindergärten, die Rechtspersonen sind. Ob diese prächtige Lage in einer Stadt mit kaum mehr als 21.000 Einwohnern auch damit zu tun hat, dass nahezu die gesamte Leitung des Schulinspektorats in Reschitza aus ehemaligen Karansebescher Schulleitern besteht, das mögen Insider beurteilen. Interessant ist aber, wie die Stadtleitung von Karansebesch unter dem Schutzschirm der „Unterstützung“ das rumänisch-orthodoxe theologische Lyzeum „gerettet“ hat. Einerseits funktioniert dieses schon seit Langem als „regionale Schuleinheit“, weil es angeblich Schüler auch aus den Verwaltungskreisen Arad und Temesch zusammenfassen und ausbilden soll. Im kommenden Schuljahr, „sicher ab dem Schuljahr 2014-15 werden auch Schüler aus Arad und Temesch kommen, weil dort ab dem kommenden Schuljahr keine solchen Schulen mehr existieren werden“, sagte Bürgermeister Ion Marcel Vela.

Zudem hat die Stadtleitung beschlossen, mit dem Zweck der Erreichung der erforderlichen Mindestzahl von Schülern zur Aufrechterhaltung als Lyzeum, dem Theologischen Lyzeum „Ion Popasu“ fünf Kindergärten zwecks Koodinierung zuzuordnen. Dadurch erst wird die erforderliche Schülerzahl erreicht. Bürgermeister Vela: „Um dem Theologischen Seminar zu helfen und es zu retten, hat der Stadtrat beschlossen, dessen Struktur fünf Kindergärten zuzuordnen. Damit widersprechen wir den Gerüchten über eine Auflösung des Theologischen Seminars, dieser traditionsreichen schulischen Einrichtung, die seit 1865 besteht.“