Krankenhäuser erreichen ihr Limit

Keine Intensivbetten mehr für Schwerkranke

Temeswar (ADZ) - Insgesamt 14 an Covid-19-Erkrankte sind von Sonntag auf Montag im Kreis Temesch gestorben, sechs davon im Temeswarer Victor-Babeș-Krankenhaus für Infektionskrankheiten, dem in der Seuchenbekämpfung wichtigsten Spital der Westregion. Der Arzt Virgil Musta sagte in diesem Zusammenhang, dass der Tod der sechs Patienten auf den Mangel an Betten auf der Intensivstation des Krankenhauses zurückzuführen sei. Zwar hätten alle sechs Verstorbenen an anderen Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes, Fettleibigkeit und verschiedene Krebsformen gelitten und sie waren auch alle mindestens 60 Jahre alt, doch man hätte sie unter Umständen retten können, wenn die Intensivstation sowie auch alle anderen Einrichtungen der Intensivmedizin der anderen Covid-19-Spitäler in Temeswar nicht belegt gewesen wären, sagte Musta. Die Lage habe sich im Vergleich zum Frühjahr deutlich verschlechtert, das Gesundheitssystem werde in naher Zukunft kollabieren, warnte der Infektionsarzt. Zwar stünden ab dieser Woche auch die Klinik für Arbeitsmedizin sowie die kardiologische Rehaklinik des Munizipalkrankenhauses (ASCAR, im Temeswarer Volksmund) für die Behandlung von Covid-19-Patienten bereit und man habe dadurch eine zusätzliche Kapazität von 70 Betten gewonnen, doch von einer Entschärfung der Lage sei man meilenweit entfernt, setzte Musta seine Warnung fort.

Bürgermeister Dominic Fritz besuchte am Dienstag die ASCAR-Klinik, aber auch das Victor-Babeș-Spital. Die Triage-Zelten, die im Frühjahr auf dem Hof des Krankenhauses aufgestellt wurden, sind dieser Tage mit Containern ersetzt worden, die die Regierung zur Verfügung stellte. Assistenzärzte sollen das Fachpersonal des Spitals unterstützen, teilte der Bürgermeister ferner mit. Man habe das Ziel, ein halbwegs normales Weihnachtsfest in Temeswar feiern zu können, keinesfalls aufgegeben, aber dafür müsse sich jeder an die Vorbeugemaßnahmen halten, sagte Fritz. Auf die Stadt würden harte Zeiten zukommen, warnte auch Fritz die Temeswarer.

Währenddessen ermittelte das Gesundheitsamt einen neuen Infektionsherd in Temeswar: 17 Erkrankungen gibt es in der Belegschaft des deutschen Kfz-Zulieferers Kromberg & Schubert. Bei der Temescher Feuerwehr erhöhte sich die Anzahl der nachgewiesenen Infektionen auf 25, das gesamte Personal werde getestet. Die Leitung der Katastrophenschutzbehörde teilte mit, dass die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr keineswegs zu leiden habe und genügend Kräfte im Notfall einsatzbereit seien.