Kreisrat Karasch-Severin kann Flughafen autorisieren

Gabriel Olariu ist inzwischen Mehrheitseigner des Flughafens

Karansebesch – Ursprünglich war Gabriel Olariu mit zwei Prozent des Stammkapitals des Flughafens Karansebesch dessen Miteigner (neben vier weiteren Geschäftsleuten aus Lugosch, deren Wortführer und Frontmann er war). Heute, drei Jahre später, stellt er sich mit 74,6 Prozent des Kapitals als Mehrheitseigner der Verwaltungsgesellschaft SC Aeroportul SA vor. In dieser Eigenschaft wandte er sich an den Kreisrat Karasch-Severin und lud dessen Mitglieder ein, den Flughafen zu besuchen und sich vor Ort zu überzeugen von den Investitionen, die er hier getätigt und wie weit in Richtung Wieder-Inbetriebnahme er ihn bereits gebracht hat. Außerdem fordert er den Kreisrat schriftlich auf, zwei seiner Mitglieder in den Verwaltungsrat der Verwaltungsgesellschaft des Flughafens zu entsenden.

„Der Kreisrat muss endlich einsehen, dass dieser Flughafen für das Banater Bergland und für ganz Westrumänien ein wichtiges Ziel, eine Drehscheibe und ein Motor der Wirtschaftsentwicklung sein kann“, erklärte Olariu unlängst vor den Medien. „Durch seine neuerliche Inbetriebnahme kann der Tourismus gefördert werden – ich sehe, dass viele davon träumen, aber wenig Konkretes tun. Hingegen wurde mir ein Papier zugesandt, wo mir mitgeteilt wird, dass niemand im Kreisrat bereit sei, mit mir Gespräche zu führen, dass der einzige Weg zu einem Gespräch die gerichtliche Lösung der Prozesse sei, die zwischen der Flughafenverwaltungsgesellschaft und dem Kreisrat ausgetragen werden sowie die Begleichung der Schulden des Flughafens. Wir wissen, dass wir Schulden haben und wir haben nie gesagt, dass wir diese nicht begleichen wollen. Ich muss gegenwärtig eine Nutzungsabgabe leisten für ein Grundstück, dass seit Jahr und Tag dem Innenministerium gehört. Warum das? Oder für Gebäude, die ich nicht nutzen kann. Ich habe beim Rathaus Karansebesch ein Urbanismuszertifikat angefordert. Dort sagte man mir, dass das Grundstück uns nicht gehöre, sondern einer natürlichen Person. Also könne ich kein Urbanismuszertifikat bekommen. Die Gebäude sind nicht im Grundbuch eingetragen. Wie soll ich Immobilien renovieren, die es nicht gibt?“

Die Prozesse dürften sich noch lange hinziehen, obwohl er, Gabriel Olariu, beste Absichten habe. Sein einziger Wunsch sei, ernstgenommen zu werden vom Kreisrat. Er habe die Start- und Landepiste in Ordnung gebracht, erwarte die Autorisierungskommission der Rumänischen Autorität für Aeronautik. Auch an der Abfertigungshalle werde gearbeitet. „Aber große Arbeiten können wir keine angehen, so lange wir lauter kleine Hürden beseitigen müssen“, sagt Olariu. „Die Piste ist jetzt gut für 20-Tonnen-Fluggeräte. Es sind noch weitere Ausstattungen nötig, neben den bereits angekauften. Wenn das Transportministerium die Abfertigungshalle autorisiert hat, sehen wir weiter. Mit dem Kreisrat als Partner ginge alles leichter. Das Partnerschaftsangebot halte ich aufrecht. Ich will ja vom Kreisrat kein Geld. Schön und gut, dass er die Fährverbindung von Neumoldowa nach Golumbac eröffnen will. Aber dass man im Kreisrat gar kein Interesse am Flughafen haben soll...?“

Olariu preist sein Flughafengeschäft als „profitabel für alle Seiten“. In höchstens fünf Jahren habe er vor, den Flugverkehr hier zu internationalisieren. Außerdem baue er den Flughafen aus zu einem Ausbildungs- und Forschungszentrum im Bereich des Flugwesens. „Mein Wunsch wäre, gemeinsam mit dem Kreisrat eine zivilisierte Art zu finden, um den Dialog zu pflegen. Wie unter Geschäftspartnern. Ich selber gehe so transparent wie möglich vor, muss aber die Folgen der Täuschungstaktiken meiner Vorgänger ausbaden. Inzwischen habe ich den Flughafen mit eigenen – keinen angemieteten! – Ausstattungen versehen. Ich habe qualifiziertes Personal angeworben. Und jetzt vergeuden wir Energie für Unkonstruktives. Wofür?“ 

Kreisratsvize Ionu] Popovici (PMP) erklärte der Presse, grundsätzlich stehe einer Partnerschaft des Kreisrats mit der SC Aeroportul SA nichts im Weg – nachdem ein Gerichtsurteil einiges geklärt hat – außer der Schuldentilgung der SC Aoroportul SA gegenüber dem Kreisrat. Danach könne man zivilisiert zusammenarbeiten. „Verpflichtende Vorbedingung ist die Begleichung der Schulden. Danach können die Beziehungen neu aufgebaut werden. Aber das Gerichtsurteil ist klar: die SC Aeroportul SA muss zuerst zahlen. Das wäre in unseren Augen auch der Beweis, dass wir es mit einem ernstzunehmenden Investor zu tun haben. Der den Pachtvertrag einhält. Der ursprüngliche Pachtvertrag gilt immer noch, also ist nicht dieser, sondern seine Nichteinhaltung eine Hürde bei der Wiedereröffnung des Flughafens.“