Kronstädter in Drogenschmuggel verwickelt

Sie schluckten in Kapseln verpacktes Rauschgift

Kronstadt - Unter den 17 rumänischen Jugendlichen, die einer internationalen Schmugglerbande angehörten, befinden sich auch einige Kronstädter. Alle waren sie „Kuriere“ die  die Kapseln, in denen  Rauschgift verpackt war, die sie schluckten, am Zielort aus ihrem Körper ausschieden und an andere Bandenmitglieder übergaben. Für diese „Dienstleistung“ und je nach der Menge der verschluckten Kapseln (jede mit einem Gewicht von 10 Gramm) erhielten sie ihr Geld.

Die Drogen wurden laut ersten Presseberichten aus Brasilien nach Holland, Spanien und Deutschland eingeschmuggelt. Die meisten Jugendlichen mit einem Alter zwischen 20 und 30 Jahren sollen aus sozial schwachen Familien stammen. Der erste Teil ihres Auftrags war geradezu angenehm: um nicht aufzufallen, sollten sie sich in Brasilien einige Tage nur unterhalten. Dann wurden sie von Mittelsmännern aus Nigeria angesprochen, die ihnen auch das in Kapseln versteckte Rauschgift gaben.

Dieser ungewöhnliche Drogentransport soll auch vom gesundheitlichen Standpunkt recht riskant gewesen sein, weil die Kapseln platzen konnten. Einer der Jugendlichen scheint auf diese Weise in Folge einer ungewollten Überdosis an Drogen gestorben zu sein. Der Transportrekord soll bei 70 verschluckten Kapseln/Person liegen, was, nach den Angaben der Ermittler, in diesem Fall mit fast 3000 Euro belohnt wurde.

Für jedes Gramm Rauschgift aus Brasilien gab es für den Kurier nämlich vier Euro. Die ganze filmreife Story hat auch einen melodramatischen Aspekt: unter den nun verhafteten Jugendlichen sollen auch einige gewesen sein, die durch das auf diese Weise verdiente Geld ihren krebskranken Familienmitgliedern die erforderlichen teuren Medikamente besorgen wollten. Die ganze Affäre ist auf eine denkbar-einfachen Weise den Behörden aufgefallen: zu viele  Südamerika-Fernflüge von Jugendlichen, die sich das eigentlich nicht leisten konnten.