Künstlerischer Leiter des DSTT verstorben

Rudolf Herbert war über Jahrzehnte als Presse- und Theatermensch aktiv

Rudolf Herbert (1953 – 2024) war seit 2021 als künstlerischer Leiter am Deutschen Staatstheater Temeswar beschäftigt. Foto: DSTT

Temeswar (ADZ) – Der künstlerische Leiter am Deutschen Staatstheater Temeswar (DSTT), Rudolf Herbert, ist am Donnerstagmorgen, dem 4. April 2024, nach lang ertragenem Leid im Alter von 70 Jahren dahingeschieden.Er wurde am 17. Oktober 1953 in Kronstadt/Bra{ov geboren. Mit über drei Jahrzehnten Erfahrung in den Bereichen Theater und Journalismus, die er in Rumänien, Deutschland, Frankreich und Belgien gesammelt hatte, trug Rudolf Herbert mit viel Enthusiasmus, Hingabe und Professionalität zur Prägung der künstlerischen Richtung des DSTT bei.

Die Bühne war seine erste Liebe, als er 1981 sein Debüt als Schauspieler an der deutschen Abteilung des Staatstheaters Hermannstadt (heute: Nationaltheater „Radu Stanca“) gab. Seit 1984 arbeitete er über mehr als drei Jahrzehnte lang als Kulturredakteur für mehrere wichtige Medien. Im Laufe der Zeit schrieb er für die Tageszeitung „Neuer Weg“ in Bukarest (deren Nachfolgerzeitung die ADZ ist), er arbeitete mit dem Radio-sender „Deutsche Welle“ in Köln und den „Euronews“-Filialen in Lyon und Brüssel zusammen. „Euronews“ übernahm am Donnerstag die Meldung über den Tod Rudolf Herberts und ließ auch einige seiner ehemaligen Kollegen in dem Beitrag zu Wort kommen. „Ein wahrer Gentleman, im edelsten Sinne des Wortes, neugierig auf alles und von unendlicher Güte“, beschrieb ihn einer seiner französischen Kollegen.

2017 begann seine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Staatstheater Temeswar, zunächst als Dramaturg, und ab 2021 als künstlerischer Leiter. Er beteiligte sich aktiv an der Programmauswahl des Europäischen Theaterfestivals „Eurothalia“ und der Repertoiregestaltung des Hauses. Seinem Wirken lag ein fundiertes Kulturwissen zugrunde, das einen kulturellen Dialog ermöglichte, in dem er sich stets wohl fühlte, nicht zuletzt, weil er hervorragend in vier Sprachen kommunizieren konnte.Sein Engagement für das Theater war grenzenlos und bildete – zusammen mit einem klugen Sinn für Humor – eine geistreiche Persönlichkeit voller Lebensfreude und Zuversicht.