Kulturstiftung soll Nachtclub führen

Temeswar - Zentral gelegene Räumlichkeiten in Stadtbesitz sind zum Disput zwischen dem Temeswarer Vizebürgermeister Traian Stoia und dem Leiter der Temeswarer Akademischen Kulturstiftung FACT, Coriolan Gârboni, geworden. „Zweckentfremdet“, wertet Stoia die Art der derzeitigen Nutzung der Räumlichkeiten, und will die Stiftung lieber heute als morgen aus dem Gebäude ausziehen sehen. Gârboni hingegen gedenkt angeblich, noch vor dem Rauswurf seine Investition in die Räumlichkeiten von der Stadt zurückzuholen. Ein seit 2012 ausgelaufener Mietvertrag und die Tatsache, dass Gârboni den Raum der ehemaligen Weinstube am 700er Markt weitervermietet hat und dort jetzt statt Kultur „Übungen an einer Metall-Stange erfolgen“, sind für Stoia Grund genug, die Kulturstiftung von Gârboni, auch Direktor der Temeswarer Philharmonie, aus den Räumlichkeiten zu verweisen.

Noch mehr: Stoia ließ erkennen, dass die Kulturstiftung alleiniger Inhaber des nach marktwirtschaftlichen Regeln funktionierenden Unternehmens sei. Außerdem stehe eine hohe Summe an Mietschulden an, so der Vizebürgermeister. Coriolan Gârboni, der derzeit in Urlaub ist, sagte Temeswarer Medien, dass er aus der Ferne keine klare Übersicht habe, sich aber in einem Schreiben zu diesem Thema an den Bürgermeister Nicolae Robu gewandt habe. Auf den Schuldenhinweis vermerkte der Stiftungsleiter, dass er in den angemieteten Räumen Investitionen getätigt habe, die er nun als Wiedergutmachung rückerstattet haben will. Eine diesbezügliche Klausel dazu gäbe es jedoch nicht, konterte Stoia.