Lehrer üben Lehren mit dem Medium „Film“

Fortbildung zur Verbesserung des Deutschunterrichts an Grundschulen

Lehrgangsleiterin Rodica Romcea (links) regt die Teilnehmer zur offenen Diskussion an – auch um tiefer ins Sprachbad einzutauchen.
Foto: Manuel Pape

Bukarest - Der Film als die populärste Kunstform unserer Zeit schafft Motivation, eine Sprache zu lernen, und verbessert die Qualität des Unterrichts. Diese Eigenschaften wollen genutzt werden, zuletzt insbesondere von den Deutschlehrern rumänischer Grundschulen. Zu diesem Zweck veranstaltet das Goethe-Institut seit Samstag eine einwöchige Fortbildung zum Thema „Einsatz von Filmen im Deutschunterricht der zweiten bis achten Klasse” im Hotel Ibis Gara de Nord.

Filme bieten eine beliebte und anregende Möglichkeit, etwas über das deutsche Leben und die Kultur zu erfahren. Das Seminar setzt sich zum Ziel, dieses beliebte Medium für Deutschlehrer und -lerner verfügbar zu machen. Knapp 30 Teilnehmer – darunter ein Mann – lernen bei dieser Fortbildung deutsche Märchen- und Jugendfilme kennen und erfahren ganz nebenbei mehr über die deutsche Geschichte. Lehrgangsleiterin ist Rodica Romcea, Deutschlehrerin am Lyzeum in Hermannstadt und außerdem Methodikerin für Deutsch an Grundschulen. „Wir machen hier eine Woche lang ein ,Sprachbad’”, berichtet Romcea, „Wir wollen hier nur Deutsch sprechen.“
Neben Filmen wie „Das fliegende Klassenzimmer” oder „Pünktchen und Anton” gehen die Teilnehmer auch auf pädagogische und psychologische Aspekte bei Kindern im Grundschulalter ein.

So wurde ganz konkret Erich Kästners Eingangszitat des fliegenden Klassenzimmers besprochen: „Wie kann ein Erwachsener seine Jugend so vollkommen vergessen, dass er eines Tages überhaupt nicht mehr weiß, wie traurig und unglücklich Kinder bisweilen sein können? Es ist nämlich gleichgültig, ob man wegen einer zerbrochenen Puppe weint oder weil man, später einmal, einen Freund verliert.“ Dazu erklärt Romcea, viele Experten und Kinderpsychologen sprächen stets von der Unbeschwertheit der Kindheit. Das sei nicht richtig. „Kinder leiden auch und Lehrer müssen das akzeptieren.“