Mineralienmuseum soll Gedenkhaus werden

Rathaus Eisenstein hat Verhandlungen mit den Erben Constantin Gruescus aufgenommen

Eisenstein – Die kompletteste Sammlung von Mineralien des Banater Erzgebirges (d.i. der sich in Nord-Süd-Richtung erstreckende Gebirgszug zwischen dem Tal der Bersau/Bârzava und dem Donautal) soll als Gedenkhaus und -Museum erhalten bleiben. Dies die Ankündigung von Petre Panescu, dem Bürgermeister von Eisenstein, der zum Thema das Gespräch mit den Erben des im Januar 2020 95-jährig verstorbenen Mineraliensammlers und Autodidakten Constantin Gruescu gesucht hat.

„Die kommunalen Autoritäten von Eisenstein/Ocna de Fier haben den Erben ihre Unterstützung angeboten – sofern dies im Rahmen des Gesetzlichen machbar ist –, um das Museum für Ästhetische Mineralogie als Gedenkhaus `Constantin und Mia Gruescu` zu erhalten“, heißt es seitens des örtlichen Rathauses. „Allerdings ist es verfrüht, definitiv zu sagen, in welcher Form wir letztendlich das Museum und das Gedenkhaus erhalten und betreiben werden. Eines steht aber fest: Das Mineralienmuseum wird weiter bestehen und für Besucher offen sein. Gruescus Erben haben erklärt, die Ini-tiative ihres Onkels weiterführen zu wollen. Das Rathaus ist bereit, sie dabei nach Kräften zu unterstützen. Die Absicht der Erben ist, ein Gedenkhaus zu gestalten und darin integriert das Mineralienmuseum zur Besichtigung freizugeben. Die Erben haben die Vertreter des Rathauses auch versichert, keinerlei Absicht zu hegen, Exponate zu verkaufen. Nun sind wir auf der Suche nach einem geeigneten rechtlichen Rahmen für unser Vorhaben. Es ist und soll auch weiterhin ein Aushängeschild unserer Gemeinde bleiben.“

Man kann nur hoffen, dass die Erben Gruescus und auch die Vertreter der Kommune Wort halten. Denn etwa ein Jahr vor dem Ableben Gruescus war publik geworden, dass die wertvollsten Einzelstücke seiner Sammlung, das „Kreuz des Südens“ und weitere einzigartige Kristallisierungsformen des Quarz-Koaxialzwillings mit radialen Auswüchsen – (wohl für immer) „verschwunden“ sind. Der Koaxialzwilling ist eine bis zu zehn, zwölf Zentimeter große Kristallisierungsform des Quarzes, die ausschließlich in den Gruben von Dognatschka und Eisenstein gefunden wurde (japanische Quarzzwillinge, in derselben strahlenförmigen Kristallisierungsform, die von einem zentralen Punkt ausgeht, werden beispielsweise nur millimetergroß). Das „Kreuz des Südens“ ist die einzige Doppelkristallisierung, die bekannt ist (deshalb ist es ein Weltunikat), ausgehend vom selben Zentralpunkt, so dass ein Kreuz von Kristallstrahlen entstand. Abgesehen vom „verschwundenen“ Weltunikat ist die Sammlung Gruescu auf alle Fälle von hohem wissenschaftlichen Wert, denn in dieser Sammlung kann man die vollkommenste Palette der Mineralien vorfinden, die im Banater Bergland entdeckt wurden, außerdem eine komplette Palette der Kristallisierungsformen des Eisens, so wie sie im Banater Erzgebirge entdeckt wurde.