Mineraliensammler Constantin Gruescu gestorben

Der Eisensteiner war Mitglied des Internationalen Mineraliensammlerverbands und der Rumänischen Geographiegesellschaft

Constantin Gruescu in der Bergmannsuniform der Eisenstein-Dognatschkaer Bergleute, gemalt 1970 (so Gruescus Angaben dazu) von Tibor von Bottlik

Reschitza – Der Mineraliensammler und Gründer des privaten Mineralienmuseums von Eisenstein (bei Bokschan), Constantin Gruescu (12.4.1924 – 22.1. 2020) ist in seinem Wohnhaus in Eisenstein am Mittwochmorgen gestorben. Gruescu war von Beruf erst Bergmann, dann Bergbautechniker und hat sich Kenntnisse über Mineralien autodidaktisch angeeignet, indem er sich vor allem von den Bergbauingenieuren der Grube Eisenstein/Ocna de Fier (die seit dem 18. Jahrhundert und bis in die 1990er Jahre in Betrieb war) systematisch beraten und belehren ließ.

Als Mineraliensammler hat Gruescu in seinem Arbeitsleben und als Rentner so die kompletteste Sammlung zur Mineralogie des Eisens des Banater Erzgebirges (das ist der Nord-Süd-Gebirsgzug der Südkarpaten zwischen dem Bersau-Tal und dem Donautal) aufgebaut, die zum Dokumentationsziel vieler Geologen, Mineralogen, Naturwissenschaftler und Bergbaustudenten, aber auch von Hobbysammlern wurde, mit denen er einen regen Austausch pflegte.

Mit Großzügigkeit stellte Constantin Gruescu Teile aus seiner Sammlung auch Museen (Reschitza, Temeswar), Hochschulen (Reschitza, Temeswar, Klausenburg, Bukarest) und Ortschaften als Leihgaben zur Verfügung. Eines seiner Ziele war das Bekanntmachen des Werts der „Steine”. Gern führte er durch den Anbau seines Wohnhauses in Eisenstein, den er als privates Mineralienmuseum eingerichtet hatte und freute sich vor allem auf den Besuch von Kindern. Für manche Schulen im Umkreis von Eisen-stein – vor allem Bokschan - war der Besuch in Gruescus Mineralienmuseum ein Muss.

Bis vor einigen Jahren begleitete Gruescu die Schüler auch zu den Abraumhalden der zahlreichen Gruben rund um Eisenstein – eine solche befand sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite seines Hauses. Er leitete die Kinder und Jugendlichen an, nach Mineralien zu suchen, wobei die häufigsten Funde auf den Abraumhalden von Dognatschka und Eisenstein Granate und Pyrit waren.

Erwin Josef }igla hält in seinem Nachruf auf Constantin Gruescu die zahlreichen Titel und Ehrungen fest, die dem Sammler – Constantin Gruescu war auch ein geschickter Selbstvermarkter – zuteil wurden: u.a. „Nationales Kreuz für „Treue Dienste” III.Klasse, Ehrenbürger von Bokschan, Eisenstein, Dognatschka (sein Geburtsort), Temeswar und der rumänischen Gemeinschaft des serbischen Uzdin sowie des Landkreises Karasch-Severin, Ehrenmitglied der Reschitzaer „Eftimie Murgu”-Universität und des Nationalmuseums des Banats in Temeswar, „Exzellenzfreund der Deutschen Gemeinschaft des Banater Berglands”.

Gruescu war Mitglied der Rumänischen Gesellschaft für Naturwissenschaften, des Internationalen Verbands der Mineraliensammler mit Sitz im schweizerischen Basel, der Iassyer Kulturgesellschaft „Plai Mioritic” und der Rumänischen Gesellschaft für Geographie.