Müllmanagement Lupak am Jahresende

Nach einjähriger Verspätung zeichnet sich die Inbetriebnahme der Deponie ab

Reschitza – Kreisratspräses Silviu Hurduzeu hat am vergangenen Wochenende alle Verantwortlichen zusammengetrommelt und eine eingehende Inspektion der Ewigbaustelle der ökologischen Mülldeponie im Reschitza benachbarten Lupak vorgenommen. Diese sollte Ende Oktober 2015 zu arbeiten beginnen, was erst aufs Jahresende 2015, dann auf Juni 2016 und neuerdings auf Oktober-Dezember 2016 aufgeschoben werden musste. Nun haben sich der Kreisrat und das Projektmanagement darauf geeinigt, eine optimistische Betriebsaufnahmevariante zu verkünden:

„Wir haben es mit einer Großinvestition des Kreisrats zu tun, die ursprünglich mit EU-Mitteln gestartet wurde. Die Bauarbeiten begannen vor Jahren“, sagte Kreisratspräses Silviu Hurduzeu, „Die Gründe für die sukzessiven Verspätungen und Aufschübe sind unterschiedlich. Zwischendurch haben wir die EU-Finanzierung verloren, wegen Verspätungen. Als ich jetzt das Müllaufarbeitungszentrum besucht habe, konnte ich feststellen, dass die Investition vor ihrer Beendigung steht. Binnen höchstens einem Monat können die Probeläufe beginnen. Bis dann muss der Stromanschluss und noch einige kleinere Arbeiten durchgeführt werden. Das wird die Beendigung nicht weit hinausschieben. Was aber immer noch fehlt, ist der Betreiber der Anlage und die Transferstationen. Am 8. August sind die Angebote der Interessenten am Betreiben der Anlage geöffnet worden, aber zwei der Ausschreibungsteilnehmer haben die Entscheidung angefochten. Nun liegt das Ganze bei CNSC, der Nationalen Kommission zur Lösung von Ausschreibungsanfechtungen. Wenn diese einen Gewinner der Ausschreibung verkündet, unterschreiben wir einen Vertrag und das Ganze kann beginnen. Geht alles gut, nimmt die Müllverarbeitungsanlage im Dezember den laufenden Betrieb auf.“

Fakt ist, dass der moderate Optimismus des Kreisratsvorsitzenden Hurduzeu zu dämpfen ist: es gibt noch keine asphaltierte Zufahrtsstraße zur Anlage in Lupak und zu den bisherigen Ausschreibungen dazu hat sich kein Interessent gestellt. Hurduzeu: „Macht nichts, in ihrem gegenwärtigen Zustand kann die Zufahrt vorübergehend genutzt werden. Und der Bauherr hat mit uns noch einen Vertrag, der bis am 16. Oktober verlängert wurde. Von den drei Depots für feste Rückstände wird eines jetzt fertig, die anderen beiden zu einem späteren Zeitpunkt. Die werden finanziert von den Rückflüssen, die uns der Betreiber zukommen lassen muss. Wichtig ist: alle Normen für Umweltschutz werden eingehalten.“

Victor Borislav Naidan, der Chefarchitekt des Kreisrats, der für dieses Projekt verantwortet, erklärt: „Eigentlich sind die drei Transferstationen seit Dezember 2015 fertig. Aber die Bauherren haben keine Abnahme gefordert und keine Funktionstests durchgeführt. Inzwischen hat es in Bozovici einen Erdrutsch gegeben, der gegenwärtig beseitigt wird. Wir werden wohl die Transferstationen zusammen mit der Aufbereitungsanlage irgendwann im Oktober abnehmen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Nationalkommission CNSC rasch ihre Entscheidung bezüglich des Betreibers trifft.“

Wie bereits berichtet, wird gegenwärtig das Abfallmanagement des Verwaltungskreises Karasch-Severin so gelöst, dass der Großteil des Mülls in andere Verwaltungskreise gekarrt wird, zum Teil über weite Strecken, bei entsprechenden Kosten. Ein Teil wartet auf der alten Mülldeponie am Lupaker Berg oberhalb Reschitzas, in der Hoffnung, dass der künftige Betreiber des Müllmanagements eine Lösung dafür findet.