Mündlich überlieferte Geschichte im Fokus

Temeswar – Zum vierten Mal findet in Temeswar/Timișoara das Projekt „Begegnung der Generationen in der Zeitzeugenbefragung“ des Kulturvereins „Agora Unit“ mit Unterstützung der Hanns-Seidel-Stiftung statt. Das Projekt richtet sich an Schüler und Unterrichtende aus dem Banat, die dadurch an die Geschichte und insbesondere an die erlebte Geschichte, die sogenannte „oral history“, herangeführt werden sollen. Im Mittelpunkt des diesjährigen Seminars stehen die Umsturzbewegungen 1989 in Rumänien.

Eröffnet wird das Projektwochenende in der Kunstabteilung der „Sorin Titel“-Kreisbibliothek am heutigen Donnerstagnachmittag, um 15 Uhr, mit einem Grußwort der Veranstalter: Simona Hochmuth, die Vorsitzende des Vereins „Agora Unit“, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț und der deutsche Konsul in Temeswar, Ralf Krautkrämer, kommen dabei zu Wort. Anschließend berichtet, ab 16 Uhr, Prof. Dr. Radu Carp aus Bukarest über den Fall der kommunistischen Regimes in Europa.

Das Programm geht am Freitag weiter mit einem Vortrag von Doz. Dr. Smaranda Vultur, die ab 14.30 Uhr über die erlebte und mündlich überlieferte Geschichte referieren wird. Einen Workshop über die Techniken der Aufarbeitung mündlicher Geschichte hält ab 17 Uhr Prof. Dr. Tamara Farcaș vom Banater Nationalkolleg. Diskussionen über die vierte Ausgabe des Buchs, das von den teilnehmenden Schülern immer zum Projektabschluss herausgebracht wird, sind anschließend geplant.

Samstags kreisen die Diskussionen um die Proklamation von Temeswar und ihre Werte. Ab 10 Uhr berichten darüber der Vorsitzende der Timi{oara-Gesellschaft, Florian Mihalcea, und Militärstaatsanwalt Cătălin Pițu. Nach dem Mittagessen begeben sich die Teilnehmer in den Balkon der Rumänischen Nationaloper Temeswar, wo Opernintendant Christian Rudik die Anwesenden empfängt und ihnen einiges über den historischen Ort, an dem sie sich gerade befinden, erzählen wird.