Neue Premiere am DSTT

Antike Tragödie „Elektra“ in moderner Variante

Temeswar - Die Inszenierung „Elektra“ ist die erste Premiere des Deutschen Staatstheaters Temeswar/Timişoara im neuen Jahr, die am 25. Januar, um 19.30 Uhr im Saal des DSTT über die Bühne geht. Die Produktion ist eine moderne Variante der bekannten antiken Tragödien von Euripides und Aischylos, mit den grundlegenden starken Motiven wie Mord, Rache, Verrat und Liebe, auf der DSTT-Bühne mittels einer Bühnenfassung von Zsolt Benedek. Unter der Spielleitung des Regisseurs László  Bocsárdi wird in dieser modernen Bearbeitung die bekannte Geschichte einer Rachsucht und einer großen Leidenschaft neu inszeniert. Es spielen Isa Berger (Elektra), Harald Weisz (Orest), Konstantin Keidel (Gottheit) und Ida Jarcsek-Gaza (Klytaimnestra). Für die Kostüme zeichnet Zsuzsanna Kiss, das Bühnenbild schuf Bartha Jozsef. Regieassistenz: Enikö Blennessy und Oana Vidoni.

Nach der griechischen Mythologie ist Elektra die Tochter des Königs von Mykene, Agamemnon und der Klytaimnestra, sowie die Schwester der Iphigenie und des Orestes. König Agamemnon, siegreich aus dem Trojanischen Krieg heimgekehrt, wird von Aighistos, dem Geliebten der Klytaimnestra, mit deren Hilfe ermordet. Elektra hilft ihrem Bruder Orest - nach Homer vom Orakel von Delphi aufgefordert nach Hause zurückzukehren , um den Tod des Vaters zu rächen - die Blutrache an ihrer Mutter und dem verhassten Stiefvater zu planen und schließlich auch zu vollziehen. Bei Homer hieß sie noch Laodike, den Namen Elektra bekam die Schwester des Orestes erst von den Tragödienschreibern.

In der Antike wurde die aufsehenerregende Geschichte der Elektra schon von Sophokles (um 410 v. Chr.), von Aischylos und von Euripides dramatisiert. In der Neuzeit schrieb Hugo von Hofmannsthal ein Elektra-Stück, er arbeitete es auch zu einem Libretto für die Oper „Elektra“ von Richard Strauss um. Dieses Thema griffen später auch die Schriftsteller Gerhart Hauptmann, Jean-Paul Sartre und Jean Giraudoux auf. 1931 schrieb der amerikanische Literaturnobelpreisträger Eugene O’Neill die Trilogie „Trauer muss Elektra tragen“, dabei wird Neuengland Schauplatz für  die antike Tragödie. Eine zweite Vorstellung mit „Elektra“ ist für Montag, den 26. Januar, um 19.30 Uhr, im Saal des DSTT eingeplant.