Neuer Leiter am Temeswarer Kunstmuseum

Filip Petcu war der einzige Bewerber und erhielt Note 9,22

Der Kunstrestaurator Filip Adrian Petcu ist der neue Leiter des Kunstmuseums Temeswar. Foto: Constantin Duma

Temeswar - Der Kunstrestaurator des Kunstmuseums Temeswar/Timișoara, Filip Adrian Petcu, ist der neue Leiter der Kunsteinrichtung. Der Temescher Kreisrat kündigte vor wenigen Tagen an, dass der bisherige Interimsleiter des Museums nun offiziell der neue Leiter der Institution ist. Filip Petcu war der einzige Bewerber für diesen Posten und erhielt infolge des Projektewettbewerbs für Management eine Benotung von 9,22.

Der ehemalige Nikolaus-Lenau-Absolvent hat einen Abschluss in Bildender Kunst und Gemälderestauration. Filip Petcu arbeitete als Restaurator der Berufsstufe 1A, der höchstmöglichen Berufsstufe in diesem Tätigkeitsbereich, mit Doppelakkreditierung als Sachverständiger seitens des rumänischen Kulturministeriums. Er verfügt über eine 13-jährige Berufserfahrung. Bisher besuchte er mehrere vom Kulturministerium organisierte Fortbildungskurse, hatte Stipendien bei J.P. Getty F. und Yale Conserving Canvas Symposium und absolvierte Fortbildungskurse im In- und Ausland, u.a. in Neapel, Ischia und Florenz. Des Weiteren ist Petcu Lektor an der Kunst- und Designhochschule der West-Universität Temeswar und ist Gründungsmitglied und Leiter des Regionalen Zentrums für Forschung und Expertise in Restaurierung und Konservierung innerhalb derselben Kunstfakultät. Seit Mai dieses Jahres belegte Filip Petcu den Posten des Interimsleiters des Kunstmuseums Temeswar, nachdem der ehemalige Museumsleiter, Victor Neumann, bei der Evaluierung seines Tätigkeitsberichts mit der Note 6,04 „durchgefallen“ ist. Dies beendete seine Amtszeit als Museumsleiter, eine Stelle, die Neumann seit dem Jahr 2013 belegte. Zahlreiche Diskussionen sorgten für Umstrittenheit während seiner Amtszeit. Einige der Vorwürfe gegen sein Management spiegeln sich in der Verwaltung des Kulturerbes (Verlust eines Teils der Corneliu-Baba-Sammlung oder Beschädigung durch unerlaubte Manipulation eines Gemäldes), in der Blockierung der Tätigkeit des Museumsrestaurierungslabors, aber auch in der Personalpolitik (diskretionäres Verhalten gegenüber einigen Mitarbeitern).

Filip Petcu war unter anderen an wichtigen Projekten des Temeswarer Kunstmuseums beteiligt, wie der Genehmigung des ersten akkreditierten Restaurierungslabors in Westrumänien. Die Modernisierung dieses Labors wurde jedoch 2018 vom ehemaligen Museumsleiter Neumann blockiert, obwohl das Labor von der Kreisverwaltung Temesch finanziert und als einziges in der Region akkreditiert wurde, das Konservierung und Restaurierung von Gemälden durchführen kann. Der ehemalige Museumsleiter verlangte vom Finanzierer nicht nur die Blockierung der Fonds, sondern auch Umverteilung der Fonds. Ende 2018 wurde Filip Petcu, der ebenfalls eine Petition zur Rettung dieser Investition initiiert hatte und sich öffentlich, auch gegenüber der Presse dazu äußerte, von der Museumsleitung sanktioniert. Im Januar 2020 entschied das Berufungsgericht Temeswar nach einer Klage gegen die Museumsleitung zu Gunsten von Filip Petcu. Das Gericht stellte fest, dass Filip Petcu nicht des Verstoßes gegen das Arbeitsgesetzbuch schuldig ist, wie er vom ehemaligen Direktor beschuldigt worden war.