Neurologisch komplexes Behandlungsangebot bleibt trotz Corona bestehen

Hermannstadt - Neurochirurg Dr. Claudiu Matei, Chefarzt an der Polisano-Privatklinik Hermannstadt/Sibiu, hat am Sonntag, dem 25. Oktober, gemeinsam mit dem ihm unterstehenden Ärzteteam und Patienten auf der Krankenhausstation ohne großes Aufsehen den Internationalen Tag der Spina bifida und des Hydrocephalus gefeiert. Der regional geschätzte Neurochirurg ist im Umgang mit Patienten im Kleinkind- und Säuglingsalter erfahren und arbeitet seit 2014 in Hermannstadt, wo er schon mehr als 140 kongenitale Fehlbildungen durch operativen Eingriff heilen konnte. In der Umgangssprache ist die Spina bifida als „offener Rücken“ bekannt, da sie eine Fehlbildung der Wirbelsäule im Kreuzbein oder Lendenbereich bedeutet, wovon leichte bis schwere Gefahr für die Sicherheit der darunter verlaufenden Nervenstränge ausgeht. Medizinisch wird zwischen der am wenigsten gefährlichen Spina bifida occulta, der von außen gut erkennbaren Meningozele und der schweren Form der Myelomeningozele unterschieden. Eine Myelomeningozele, die am Fötus im Mutterleib diagnostiziert wird, kann unter der Bedingung, dass die 25. Woche der Schwangerschaft noch nicht verstrichen ist, auch am ungeborenen Säugling chirurgisch sauber verschlossen werden. Erfolgt die Diagnose erst nach der 25. Schwangerschaftswoche, muss der Eingriff zwingend noch vor Ablauf der ersten 48 Lebensstunden des Neugeborenen vorgenommen werden. Eine Spina bifida geht nicht selten auch mit einem Hydrocephalus (Wasserkopf) einher, der jedoch ebenfalls operativ behoben werden kann. Patienten, die aufmerksame Begleitung durch Neurologen, Orthopäden, Urologen und Fachärzte für Rehabilitation und Nachbehandlung erhalten, können ihre Integration auf dem Weg ins Erwachsenenleben erfolgreich bewältigen.

Dr. Claudiu Matei war zum Zeitpunkt der Revolution von Dezember 1989 dreizehn Jahre alt und hat sich im europäischen Ausland zum Facharzt für Neurochirurgie ausbilden lassen. In der Ausgabe Nr. 20 (Dezember 2019) der Hermannstädter Zeitschrift „Capital Cultural“ gibt er zu verstehen, wie er als Mitglied der Generation der knapp über 40 Jahre alten Berufstätigen auf das Rumänien von Heute schaut: „Wir können den Politikern die Schuld für vieles geben, aber wenn wir kein Stück Papier von der Straße aufheben, wenn wir keiner hochbetagten Person über die Straße helfen, wenn wir unsere Kenntnisse nicht mit anderen teilen und auch nicht auf das ‘es geht auch so’ verzichten, haben wir meiner Meinung nach keine Chance auf ein besseres Leben.“