Noch ein POSDRU-Opfer

Club Turistic Banatia kämpft mit Zahlungsschwierigkeiten

Reschitza - Die wegen Misswirtschaft von der EU gestoppte laufende Auszahlung von Projektfonds im Rahmen des POSDRU-Programms trifft nicht nur Institutionen und Firmen, sondern auch Stiftungen. Dieser Tage trat in Reschitza/Reşiţa Cristian Vîlceanu von der Stiftung Club Turistic Banatia an die Öffentlichkeit und verkündete, dass er die Vortragenden seiner Aus- und Fortbildungskurse nicht mehr bezahlen kann, weil keines der für die genehmigten Projekte zugesagten Gelder mehr eingetroffen ist.

Die Stiftung Club Turistic Banatia wurde Mitte der 1990er Jahre gegründet und schlug sich seither erfolgreich mit dem Schreiben und Umsetzen von Projekten durch. Auch diese Stiftung verließ sich auf die Perspektiven der EU-Finanzierungen und versuchte, die Gelder auf die Interessensgruppe der Arbeitslosen und Schulabgänger (mit oder ohne Bakkalaureatsdiplom) auszurichten. „Diese Gruppen sind nun die am härtesten von der EU-Maßnahme des Zahlungsstopps Betroffenen“, sagte Vîlceanu. „Wir selber werden als Stiftung wohl überleben, auch wenn es momentan noch keine konkreten Termine für die Wiederaufnahme der EU-Zahlungen gibt – die diesbezüglichen Versprechungen und Prognosen sind bloß politischer Natur, also sehe ich noch keinen Anlass zur konkreten Hoffnung.“

Laut Vîlceanu sind vor allem diejenigen Institutionen und Stiftungen betroffen, die dem Staat und dessen Bedürfnissen entgegenkommen, indem sie ihm bedürfnisgerecht Personal ausbilden – mit EU-Finanzierung. Da diese nun ruht, seien die in Ausbildung Begriffenen am härtesten getroffen – und der Staat mit. Auch deshalb sei die Kollektivstrafe der EU so ungerecht.

Seine Stiftung habe Probleme mit längst begonnenen und jetzt ins Stocken geratenen Projekten, weil er die Ausbilder und Lehrer, die er für die Aus- und Fortbildungsprojekte gewonnen hatte, nun nicht bezahlen kann. „Es gibt allerdings auch Fälle, wo die Projekte bereits voll ausgezahlt sind – und die erhalten gegenwärtig die Stiftung. Aber um weiterzumachen, brauchen wir keine politisch motivierten Versprechungen, sondern Technokraten, die ganz konkret die EU-Zahlungsschranken hochheben. Diese fehlen uns.“