Notfallkrankenhaus hat nicht mal mehr Putzfrauen

Reschitza - Auf der jüngsten Tagung des Kreisrats Karasch-Severin warfen Dr. Romeo Dumitrescu, Chirurg und PSD-Vertrauensmann, und Krankenhausdirektor Dr. Dumitru Secăşan, Allgemeinmediziner und PNL-Vertrauensmann, die Frage des immer akuter werdenden Personalmangels im Reschitzaer Notfallkrankenhaus auf. Dies in einem Kontext, wo Kreisratspräsident Sorin Frunzăverde mitteilte, dass 28 Posten für Ärzte dieses Krankenhauses vom Gesundheitsministerium zur Besetzung freigegeben wurden.

Dr. Dumitrescu meint dazu: „Diese Zahl ist eigentlich ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das Kreiskrankenhaus verfügte über insgesamt 1245 Posten, die voll besetzt waren. Gegenwärtig sind hier 980 Personen angestellt. Wir haben also 265 Angestellte – Ärzte, Pflegepersonal, im Dienstleistungsbereich – verloren. Demgegenüber sind 28 Neuanstellungen, die das Ministerium erlaubt, so gut wie nichts.“

Krankenhausdirektor Dr. Secăşan legte nach: „Wir erleben seit einigen Jahren einen schmerzlichen Abgang von Ärzten und Krankenschwestern, die von den vergleichsweise hohen Löhnen im westlichen Ausland angelockt werden und die hier fast schon unüberbrückbare Lücken hinterlassen. Nun beginnt sich sogar im Bereich der Instandhaltung und Sauberkeit ein immer akuterer Personalmangel bemerkbar zu machen. Beispielsweise gibt es für die drei Chirurgiesäle nur eine einzige Reinigungskraft. Vorher waren es fünf. Was wir an Qualität und Kompetenz der ärztlichen Dienstleistungen sowie an technischer Ausstattung aufgeholt haben, kompromittieren wir nun durch elementaren Personalmangel. Herr Präsident Frunzăverde, nutzen Sie alle Hebel, über die Sie verfügen und eisen Sie uns mindestens 100 Posten beim Ministerium los! Wir brauchen dringend fünf Fachärzte, 41 Krankenschwestern und 56 KrankenpflegerInnen.“

Frunzăverde dämpfte die Erwartungen: „Einstweilen können wir nur mit den 28 Posten rechnen. Ich war Zeuge eines Gesprächs beim Premierminister Victor Ponta, wo der Premierminister sagte, er wünsche, dass der Haushalt für 2013 so zusammengestellt wird, dass für das Gesundheitswesen und die Bildung ein höherer Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zur Verfügung gestellt werden. Ich habe ihn dabei unterstützt: wenn wir für diese beiden Bereiche nicht endlich eine zufriedenstellende Finanzierung planen, dann können wir als Land oder Verwaltungskreis die Bude zusperren!“