Ordnung auf der Führungsebene

Interimistische Amtszeit von Krankenhausmanagern endet dieser Tage in Karasch-Severin

Reschitza – Im Amtsblatt „Monitorul Oficial“ ist diese Woche das Gesetz über die Genehmigung der Dringlichkeitsverordnung Nr.70/2020 der Regierung  veröffentlicht worden, nachdem es von Präsident Johannis gegengezeichnet worden war. Damit wird Ordnung ins Maßnahmenchaos gebracht, das ab dem 15. Mai im Gesundheitswesen herrschte, unter dem Vorwand, der Covid-19-Epidemie Herr zu werden.

Bekanntlich hat das Parlament – zur Unzufriedenheit der Regierung – den Eilerlass 70/2020 ziemlich stark umgemodelt, unter anderen deren Art. 22 eliminiert, wodurch dem Gesundheitsministerium die Möglichkeit genommen wurde, willkürlich Krankenhausmanager, ärztliche Direktoren der Krankenhäuser oder Leiter der Gesundheitsbehörden der Landkreise zu ersetzen. Über das Chaos, das das Gesundheitsministerium dadurch angerichtet hat, indem einfach PNL-genehme Leute eingesetzt wurden – die meist keinen Deut besser waren als die durch regelkonforme Besetzungswettbewerbe amtierenden Amtsinhaber und auch kaum die nötige Qualifizierung aufwiesen, während die regulären Amtsinhaber kaltgestellt wurden – berichtete die ADZ ausführlich aus Karasch-Severin.

Ans Kreiskrankenhaus für Notfälle in Reschitza erging Mittwoch ein Schreiben des Kreisratspräsidenten Silviu Hurduzeu, in welchem der Interim-Leitung mitgeteilt wird, binnen drei Tagen das Gesetz anzuwenden. Dieses Krankenhaus ist eines der beiden Spitäler, die im Banater Bergland für die Covid-19-Behandlung akkreditiert sind und wo sich das Führungschaos wegen der PNL-Seilschaften und                            -Begehrlichkeiten krass auswirkte: Grundsätzlich und von Rechts wegen ist das Krankenhaus aber dem Kreisrat untergeordnet, der es auch finanziert – dem aber in den vergangenen Monaten kein Mitspracherecht gewährt wurde, weil der von der PNL eingesetzte Präfekt Cristian Gâfu einfach nach Gelüsten der Partei, die ihn zum Jahresbeginn einsetzte, schaltete und waltete.

Die Folge der jetzigen gesetzlichen Regelung und des Schreibens des Kreisratsvorsitzenden: der zwei-mal vom Gesundheitsministerium auf Druck des PNL-Präfekten Gâfu eingesetzte Interim-Manager Waldemar Murgu und der Chirurg Dr. Norbert Jaro Marșalik, der wiederholt seitens der PNL zum ärztlichen Direktor des Krankenhauses von Reschitza (meist ad interim) eingesetzt wurde, müssen ihre Stühle räumen. Fakt ist auch, dass die zwei Wochen vor Ausbruch der Pandemie per Besetzungswettbewerb angetretene parteilose Krankenhausmanagerin Alina Stancovici, die in den vergangenen Monaten mehrmals (auch mal für bloß anderthalb Tage) ein- und wieder abgesetzt wurde, wird Montag ihren Dienst antreten – für den sie qua Studium qualifiziert und per Wettbewerb befähigt wurde.