Problematische Ernennungen

Strafverfolgter Ex-Straßenbauchef wurde Chef der Rumänischen Gewässer

Reschitza – Eine sichere und eine mögliche anstehende Ernennung in höhere Regierungsämter bewog den Karasch-Severiner Kreisratschef Romeo Dunca zu einer öffentlichen Stellungnahme. Gabriel [tika, der ehemalige Leiter der Straßen- und Brückenbaubebehörde (DDJ) des Banater Berglands (einer dem Kreisrat untergeordneten Direktion), ist überraschend zum neuen Leiter der Agentur der Gewässerverwaltung „Apele Române“ ernannt worden. Flavius Nedelcea, der Ex-PSD-Kreisratsvize, gegenwärtig Kreisratsmitglied für Pro România, soll demnächst als Staatssekretär ins Wirtschaftsministerium wechseln. Eine Fachqualifizierung oder Erfahrung im Bereich sollen beide für die Ämter nicht mitbringen. Alles läuft auf der politischen Schiene.

Doch nicht das ist Duncas größte Sorge. Dunca ist derjenige, der Gabriel Știka als Leiter der DDJ gefeuert hat, als er den Posten des Kreisratspräsidenten nach den Kommunalwahlen von 2020 übernommen hatte, weil er laufend Schwindeleien und Unregelmäßigkeiten bei der dem Kreisrat untergeordneten Behörde aufgedeckt hatte, die er schließlich in einer Strafanzeige gegen den Ex-DDJ-Leiter bündelte (die staatsanwaltlichen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, gegen Știka wird weiter ermittelt).

Nun fürchtet Dunca Știkas eventuelle Rache: „Ich hätte mir gewünscht, dass Herr Nedelcea hier bleibt, dass auch Herr Știka in der Gegend bleibt. Ich wünschte mir auch sehr, dass Herr Popovici im Bergland bleibt.“ Nedelcea als Fraktionschef der Pro Romania und Popovici als Fraktionschef von PMP machen Dunca als Leiter des Kreisrats auf allen Monatstagungen das Leben schwer. Erst dieser Tage sind fünf gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen Dunca und Popovici zugunsten von Dunca entschieden worden…
Dunca: „Wie glauben Sie wohl, dass der Herr [tika reagieren wird, wenn Vertreter unseres Kreisrats bei ihm aufkreuzen und Genehmigungen brauchen – unsere anstehenden Großprojekte mit EU-Finanzierungen brauchen alle Genehmigungen von den `Apele Române`. Wenn er ständig im Hinterkopf hat, dass in Reschitza die Strafverfolgung der Staatsanwaltschaft weitergeht und dass ich der Anzeigenerstatter bin?“

Dunca hält nämlich Știka für rachsüchtig: „Ich kenne seinen modus operandi, habe gesehen, wie er arbeitet, habe seine `Hausfirmen` gesehen, wie sie arbeiten, wie sie überprüfen, was gemacht wurde, wie sie die Abnahme fertiger Arbeiten untereinander auskunkeln. Ihm Nahestehende sind Aktionäre dieser Firmen, oder haben als Baustellenleiter gearbeitet. Alles, was er weiß, kann für alle seine Bekannten und Kontaktleute sehr schmerzlich werden, wenn er staatsanwaltlichen Verhören unterworfen wird. Mich erschreckt, dass ein solcher Mensch in eine solche Funktion hochgehoben wird. Das zeigt mir aber auch den Filz, dessen Teil er ist, dass ein solcher Mensch Generaldirektor der `Apele Române` werden kann. Ich denke jetzt wie der einfache Rumäne: wenn ich etwas über dich oder von dir weiß, das dir schwer schaden kann, dann setzte ich dich auf einen Stuhl, von dem du alle deine Bedürfnisse befriedigen kannst, damit du Schweigen bewahrst!“

Dazu Gabriel Știka, der frische Generaldirektor: „Wenn Herr Dunca meine Ernennung als Generaldirektor der `Apele Române` anzweifelt, dann zweifelt er implizite an der Fähigkeit der Regierung Rumäniens, rechtlich einwandfreie Ernennungen in Schlüsselpositionen der der Regierung untergeordneten Agenturen vorzunehmen. In meinem Fall sind im Vorfeld alle Prüfungen und Untersuchungen durchgeführt worden, bevor die Ernennung auf diesen Posten kam.“ Das Problem Duncas sei eher, „dass er nur unter Schwierigkeiten die Verwaltungsaufgaben bewältigt, die aus seiner Funktion hervorgehen. Ich weiß, dass es für ihn viel leichter ist, mit Anschuldigungen und Strafanzeigen um sich zu schmeißen, statt seine Aufgaben zu erfüllen. Er hat noch nicht kapiert, dass man eine Privatfirma anders leitet als eine staatliche Behörde.“ Und als Chef der „Apele Române“ „werde ich mit Sicherheit alles nur Mögliche in Bewegung setzen, um den Landeskreis Karasch-Severin zu unterstützen. Mehr, als Herr Dunca qua Amt vor Ort wird jemals bewegen können.“