Restaurierungsarbeiten am Franziskanerkloster abgeschlossen

Armenierstadt - Nach etwa zweieinhalb Jahren wurden im Dezember 2020 die Restaurierungsarbeiten am Franziskanerkloster in Armenierstadt/Gherla abgeschlossen, einem klassischen Beispiel für die barocke Architektur im Siebenbürgen des 18. Jahrhunderts. Sein Bau wurde 1748 begonnen und konnte durch die Finanzierung wohlhabender armenischer Familien zehn Jahre später beendet werden. Geweiht wurde das Kloster am 5. November 1758 zu Ehren des heiligen Petrus von Alcantara.

Die Restaurierung zielte darauf ab, das Kloster in sein ursprüngliches Aussehen zurückzuversetzen. Dabei handelte es sich um eine aus technischer Sicht sehr komplexe Arbeit. Zunächst musste der Putz der Fassaden komplett entfernt werden. In der Folge wurden dann strukturelle Risse durch verschiedene Techniken beseitigt und die Inschrift der Hauptfassade rekonstruiert, da eine Restaurierung nicht möglich war, erklärte Béla Sárosi von dem die Arbeiten ausführenden Unternehmen KÉSZ Romania gegenüber „Szabadsag.ro“. Auch hat das Kloster ein neues Ziegeldach erhalten und nach einer gründlichen Reinigung des Dachbodens wurde eine vollständige Reparatur der Holzdachkonstruktion durchgeführt. Neue horizontale Gitterstützen auf dem Dachboden sorgen nun für Übertragung der Zugkräfte, anstelle von Verbindungsbalken, die aufgrund eines Mitte des 19. Jahrhunderts wiederaufgebauten Bogens abgeschnitten wurden. Die noch vorhandenen Verbindungsbalken wurden mit Kohlefaser verstärkt, so Sárosi.

Der am stärksten beschädigte Teil der Anlage war die Maria-Loretto-Kapelle, welche ab 1760 zusammen mit dem Ostflügel errichtet wurde, denn das Fundament musste in ausreichender Tiefe neu gelegt werden. Die historischen Innenputzarbeiten wurden schließlich nach gründlicher Wandforschung restauriert und rekonstruiert. Aus der Krypta musste wiederum ein halber Meter Schlamm sowie Sediment geschafft werden. Im Innenraum der Kirche wurde schließlich im Schiff ein neues Wandgemälde angebracht, während die Wandgemälde an den Gewölben restauriert und teilweise rekonstruiert wurden. Erneuert wurden die Steinaltäre, die Galerie und die Orgel.

Begeistert vom Abschluss der Arbeiten zeigte sich Ortspfarrer Attila Küsmödi. „Die lokale römisch-katholische Gemeinschaft in Armenierstadt hat lange Zeit auf die Wiederherstellung des Franziskanerklosters gewartet. Das renovierte Gebäude wird uns dabei helfen, die spirituellen und historischen Werte dieses besonderen Ortes zu verbreiten.“ Die Restaurierung des Komplexes wurde insbesondere aus Europäischen Fördermitteln finanziert sowie mit Unterstützung des Landkreises Klausenburg/Cluj und des ungarischen Staates. Darüber hinaus hat auch die deutsche Partnerstadt Forchheim (Bayern) für das Kloster gespendet.