„Rose Ausländer, die letzte deutschsprachige jüdische Psalmistin“

Lyrisch-musikalische-Veranstaltung im Nationalen Kunstmuseum Temeswar

Temeswar – Das Jüdische Staatstheater stellt in Partnerschaft mit dem Deutschen Kulturzentrum Temeswar/Timișoara, der Artmedia-Kulturstiftung, dem Nationalen Kunstmuseum Temeswar und der Jüdischen Gemeinde in der Bega-Stadt, einen lyrisch-musikalischen Abend vor. „Rose Ausländer, die letzte deutschsprachige jüdische Psalmistin“ von Edith Negulici, mit Maia Morgenstern, Mircea Dragoman, George Remeș, Rodica Gancea (Violine) und Mihai Murariu (Klavier), in der Regie von Liana Ceterchi wird am Donnerstag, dem 5. Mai, um 19 Uhr, im Barocksaal des Nationalen Kunstmuseums, vorgestellt. Der Eintritt ist nach verfügbaren Plätzen frei.

Die Vorstellung findet in rumänischer und deutscher Sprache statt. Das Event wird ebenfalls auch von der Rumänischen Nationaloper in Temeswar unterstützt.

Zeitgenössisch mit Nelly Sachs und Paul Celan ist Rose Ausländer eine der wichtigsten Figuren der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Das Leben der Dichterin Rose Ausländer war geprägt von ständigen Veränderungen und Turbulenzen. Von 1941 bis 1944 lebte Ausländer im jüdischen Ghetto und musste sich dann verstecken, um der Deportation zu entgehen. Ihre Gedichte sind voller Bilder aus den Ghettojahren – Armut, Hunger, Särge, Blut, Asche und Rauch. Die Dichterin spricht oft von Verlust und Entwurzelung, von der lebenslangen Suche nach einer neuen Heimat, von Identität, Sprache, familiären Bindungen, dem jüdischen Glauben. Sie fühlte sich mit der Geschichte und Kultur des jüdischen Volkes verbunden. Ihr poetisches Werk spiegelt die Erfahrung des Holocaust und ihre Reisen durch Europa wider. Sie bezeichnete ihr Bedürfnis, in dieser traumatischen Zeit zu schreiben, als Mittel zum Überleben. Die Dichterin fühlt sich nur in ihrer Sprache, in ihren Gedichten zu Hause. Benannt als „ein denkendes Herz, das singt“ verwendete Ausländer immer eine reine und essenzielle Sprache, da sie das Wort als sicheren Zufluchtsort betrachtete, die einzige Möglichkeit, eine verlorene Welt am Leben zu erhalten.